Zwischen 30 und 35 Athleten aus Russland erhalten für die Paralympics die Startgenehmigung als "Neutrale Paralympische Athleten" (NPA). Einen Monat vorher, bei den Olympischen Spielen, dürfen 169 Russen als "Olympic Athletes from Russia" (OAR) starten.
"Große Fortschritte"
"Obwohl das Russische Paralympische Komitee suspendiert bleibt, hat es große Fortschritte gemacht, und das erkennen wir an", sagte IPC-Präsident Andrew Parsons: "Deshalb haben wir entschieden, dass russische Athleten, die strenge Kriterien erfüllen, an den Spielen in Pyeongchang als neutrale Athleten teilnehmen dürfen."
Zu den Kriterien gehört unter anderem, dass jeder neutrale Sportler sechs Monate vor den Paralympics zwei Dopingtests absolviert haben muss. Diese Athleten werden unter der Paralympischen Flagge antreten, bei Zeremonien wird für sie die Paralympische Hymne gespielt.
Die Athleten, die teilnehmen dürfen, kommen aus den Sportarten alpiner Skirennlauf, Skilanglauf, Biathlon, Snowboard und Rollstuhl-Curling.
Kritik vom DBS
In Deutschland findet die Entscheidung des IPC ein unterschiedliches Echo. Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) kritisiert die Abkehr von der harten Linie. "Leider hat sich das IPC nun irgendeinem Druck gebeugt. Die Entscheidung ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar", sagte Verbandspräsident Friedhelm Julius Beucher am Montag.
Beucher zielt damit auf die Sommer-Paralympics 2016 in Rio. Dort hatte das IPC wegen des staatlich gelenkten Dopingsystems alle russischen Behindertensportler ausgeschlossen.
Alfons Hörmann, Präsident des DOSB, hingegen begrüßt die Entscheidung des IPC: "Das IPC bestätigt damit, was das Internationale Olympische Komitee beschlossen hat. Es ist hoch erfreulich für mich, dass der Sport einheitlich agiert in dieser wichtigen sportpolitischen Frage."