Er will sich auch nach seinem Rücktritt weiterhin nicht zu den heftigen internen Machtkämpfen der vergangenen Jahre äußern - nach eigenen Worten aus Rücksicht auf seine Partei. "Ich bin froh darüber, dass ich Vieles hingenommen habe, geschluckt habe, nie darüber geredet habe", sagte der 69-Jährige am Samstag in seiner Abschiedsrede beim Sonderparteitag in München. Und er habe dies auch in der Zukunft nicht vor, betonte er.
"Einige Misshelligkeiten" in der Partei
Seehofer sagte, es habe seit der Bundestagswahl 2017 "einige Misshelligkeiten" gegeben. "Ich habe darauf nie in der Breite oder gar in der Tiefe reagiert", sagte er. "Denn wenn man so lange in der Partei tätig ist wie ich, ist einem die Partei ans Herz gewachsen."
Die CSU bestehe seit 73 Jahren, davon habe er zwei Drittel an vorderer und vorderster Front mitgewirkt. "Ich glaube, alleine aus dieser Zeit wird klar: Da wächst einem etwas ans Herz. Und man wird als Parteivorsitzender alles vermeiden, was aus Eigenverschulden sozusagen Schaden für dieses Herz anrichtet", betonte Seehofer. Konkreter sagte er dazu nichts, er fügte lediglich hinzu: "Es gehört auch zur Ehrlichkeit, dass wir dies heute kurz ansprechen."
Nach der Pleite bei der Bundestagswahl 2017 hatte die CSU Seehofer als erstes aus dem Amt des Ministerpräsidenten gedrängt. Und nach dem Verlust der absoluten Mehrheit bei der Landtagswahl im Herbst 2018 musste er auf Druck der Partei auch den Vorsitzendenposten abgeben.