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Clubs: Vom Underground zu schützenswerten Kulturorten?

Clubbetreiber trifft Clubexperten

Für die einen gelten Clubs als Kulturräume, für andere als eine ungesunde, hedonistische Mischung aus Drogenkonsum, Sex und moralischen Grenzüberschreitungen. Sollten Clubs bundesweit als Kulturstätten anerkannt werden?

Videolänge:
24 min
Datum:
11.09.2024
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 11.09.2029

Seit 2021 gibt es einen Entschließungsantrag des Bundestags, Clubs als schützenswerte Kulturorte einzustufen, doch eine entsprechende Gesetzesänderung fehlt bis heute. Bisher gelten Clubs außerhalb Berlins, wo sie seit 2020 als Kulturstätten anerkannt wurden, baurechtlich als Vergnügungsstätten – auf einer Ebene mit Spielhallen und Bordellen, was strengere Auflagen zur Folge hat. Für die einen gelten Clubs als Safer Spaces, lange gewachsene Kulturräume und eine demokratiefördernde Austauschplattform, die durch Inflation, sinkende Besuchszahlen, Gentrifizierung und eine unbeständige Haltung seitens der Politik bedroht sind. Andere wiederum sehen in der Clubkultur eine ungesunde, hedonistische Mischung aus Drogenkonsum, Sex und moralischen Grenzüberschreitungen.

Clubs sind genauso Kultur wie Theater und Opern

Marcel Weber ist Betreiber des queeren Berliner Clubs SchwuZ und Vorstand der Clubcommission Berlin, einer Lobbyorganisation der Berliner Clubs. Für den 44-Jährigen sind Clubs genauso Kulturstätten wie Theater und Opern. "Dass Clubs als Vergnügungsstätten Puffs und Casinos gleichgesetzt sind, löst in mir Irritationen aus.“ Eine Anerkennung als Kulturstätten könne helfen, Clubs vor Verdrängung zu schützen und steuerrechtlich Vorteile bieten. Der Berliner ist überzeugt, dass "multiple Krisen derzeit zu einem Clubsterben führen.“ Daher sei "es total wichtig, ein Angebot Seitens des Staates zu schaffen, dass Clubs Fördermaßnahmen in Anspruch nehmen können. Denn: Clubs seien schützenswert, sie förderten die Demokratie und den Nachwuchs für die Bühnen. "Es braucht ein bisschen Gerechtigkeit für diese junge Sparte der Populärkultur.“

Clubs sind keine Kulturstätten

Jens Schwan ist Gründer der Techno-Demo "Zug der Liebe“ und des Magazins "The Clubmap". Der Berliner ist überzeugt, dass Clubs keine Kulturorte sind, sondern mittelständische Unternehmen. "Kultur muss für alle zugänglich sein, das sind Clubs nicht.“ Außerdem hätten Clubs keinen Bildungsauftrag: "In Clubs hört man Musik, tanzt, trinkt Bier, mehr ist da nicht. Wenn ich Platte XY im Club höre, werde ich dadurch keinen Erkenntnisgewinn haben.“ Ein Clubsterben gebe es laut dem 52-Jährigen nicht, er beobachte lediglich eine Verlagerung, die Zahl der Clubs sei gleich geblieben. Eine staatliche Förderung sieht der DJ kritisch: "Das wird zu mehr Bequemlichkeit führen und zu geringer Sorgsamkeit gegenüber den Line-ups und den Gästen.“

Bei SAG'S MIR begegnen sich zwei Fremde, die Clubs ganz anders bewerten. Gelingt es ihnen, sich dennoch anzunähern?

Sag's mir mit den Gästen Marcel Weber, Clubbetreiber und Vorstand der Clubcommission Berlin und Jens Schwan, Clubkenner und "Zug der Liebe“-Gründer.

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