Ralf Wengenmayr, 1965 in Augsburg geboren, hat sich einige Jahre als Solo- und Barpianist verdingt, bevor er sich einen Namen als Filmkomponist machte. Mittlerweile ist er einer der erfolgreichsten Künstler seines Fachs in Deutschland. Bekannt wurde er unter anderem für die musikalische Untermalung der Filme von Michael "Bully" Herbig. Für den Deutschen Filmpreis war er schon mehrfach nominiert, zuletzt 2021 für seine Musik zum Film "Jim Knopf und die Wilde 13".
In "Creating Cinema - Masterclass" berichtet Wengenmayr, dass die Musik schon als Kind seine Welt war, weshalb seine Mutter auch keine Zweifel daran hatte, dass er hier seinen Beruf finden würde: "Meine Mutter war felsenfest davon überzeugt, dass ich diesen Weg gehen werde, weil ich mich nur mit Musik befasst habe." Ein filmmusikalisches Schlüsselerlebnis hatte er noch zu Schulzeiten: Als er im Kinofilm "E.T." bemerkte, dass bei der Abschiedsszene das ganze Publikum schniefte.
Der Weg zum anerkannten Komponisten aber war steinig. Doch auch aus seiner Zeit als Pianist hat Wengenmayr viel für seine spätere Karriere mitgenommen: eine große Bandbreite verschiedener Stilistiken, von Bierzeltmusik über Jazz bis hin zu Operetten. Seine heutige Bekanntheit bewahrt ihn allerdings keineswegs vor Zweifeln. Jede Filmmusik sei für ihn eine "schwere Geburt, ein Leidensprozess". Aber, so ergänzt er rasch: "Mir macht der Job ja unglaublich Spaß."