Oliver Masucci, 1968 in Stuttgart geboren und in Bonn aufgewachsen, studierte von 1990 bis 1994 an der Universität der Künste Berlin und war von 2009 bis 2016 festes Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. Für seine Rollen in "Enfant Terrible" und "Schachnovelle" wurde er 2021 mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. Ebenfalls 2021 erhielt er für "Enfant Terrible" den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Beste männliche Hauptrolle.
In "Creating Cinema - Masterclass" erzählt Masucci davon, dass er schon als kleiner Junge ausgesprochen filmbegeistert war und seinem Vater mal hundert Mark stibitzte, um heimlich ins Kino zu gehen. "Wenn ich aus so einem Film gekommen bin, habe ich die ganze Geschichte nacherzählt. [...] Ich habe früh gemerkt, dass dieses Erzählenwollen, dass das ein großer Trieb in mir ist."
Seine Deutschlehrerin brachte Masucci bereits in jungen Jahren zum Theater. Es wurde für ihn zum großen Sehnsuchtsort, unter anderem, weil er dort Menschen begegnete, die sich – wie er – "nicht so in der Norm" wiederfinden konnten. Was es für Masucci bedeutet, sich in eine Rolle hineinzufühlen, wie er heute Texte lernt und warum er die Theaterbühne für eine wichtige Etappe auf dem Weg zum erfolgreichen Filmschauspieler hält, erläutert er im Gespräch mit Karim Sebastian Elias.