Im Masterclass-Interview mit Karim Sebastian Elias sprechen die beiden über ihre Anfänge in der Filmbranche sowie das große Maß an enger Teamarbeit und "gefühlsbetonte" Recherche, welches beides nötig war, um das beinahe ikonische Maskenbild vom deutschen Soldaten Paul Bäumer zu konzipieren.
Da Merker durch die Helme und Mützen "ein Element genommen" wurde, über das sie normalerweise sehr viel erzähle, "und zwar Haare", wurden andere Details interessant: "Ich musste künstlichen Schlamm, Blut und Dreck in vielen Farben und Formen kreieren." Regisseur Edward Berger hatte keinen Zweifel gelassen. "Es muss dreckig sein", hatte er ihr gesagt. Sehr dreckig - Merker erzählt eindrücklich vom "härtesten Drehtag in meinem gesamten Leben":
Heike Merker wurde 1967 in Berlin geboren und inzwischen eine 9-fach nominierte sowie 4-fach ausgezeichnete Maskenbildnerin. In den frühen 90er Jahren begann sie im Rahmen von kleineren Filmproduktionen als Maskenbildnerin ihre Fähigkeiten zu erproben, die sie Anfang der 2000er anfing, in größeren Filmprojekten unter Beweis zu stellen, zu denen "Good Bye, Lenin!" (2003), "Reine Formsache" (2006) und "Krabat" (2008) zählen.
Nominierung für den Oscar
Seit den 2010ern wirkt Merker an großen internationalen Produktionen wie "Cloud Atlas" (2012), "Grand Budapest Hotel" (2014) und "Crazy Rich Asians" (2018) mit. Bereits im Jahr 2011 arbeitete sie unter der Regie von Roland Emmerich gemeinsam mit der Kostümbildnerin Lisy Christl am Set von "Anonymous", was sich im Jahr 2022 bei "Im Westen nichts Neues" wiederholen sollte. Die Adaption des gleichnamigen Romans von Erich Marie Remarque verhalf Heike Merker zu ihrer ersten Oscar-Nominierung.
Mehr Masterclass
Neben dem Interview mit Heike Merker zeigt ZDFkultur weitere Masterclasses mit den Oscarpreisträger*innen und Nominierten Frank Petzold (VFX), Volker Bertelmann (Filmmusik), Malte Grunert (Produktion), Frank Kruse (Tongestaltung), Lisy Christl (Kostümbild), James Friend (Kamera), Edward Berger (Regie) und Christian Goldbeck (Szenenbild).