Gemeinsam debattieren sie über aktuelle Neuerscheinungen dieses Sommers von Arno Geiger, Nora Bossong, Alexander Schimmelbusch und Francesca Melandri.
Arno Geiger “Reise nach Laredo”
Karl V. ist todkrank und hat sich in ein abgelegenes Kloster in Spanien zurückgezogen. Dort wartet der ehemalige Kaiser des Heiligen Römischen Reichs und König von Spanien auf sein Ende. Doch dann begegnet er dem elfjährigen Geronimo und gemeinsam beschließen sie, zu Pferd und Maulesel nach Laredo aufzubrechen. Karl erlebt, was er trotz Macht und Reichtum nie hatte: Freundschaft, Liebe und die Freiheit, loszulassen und nur für den Moment zu leben.
Nora Bossong "Reichskanzlerplatz"
Berlin in den 1920er-Jahren: Hans verliebt sich in die schöne Magda, beide haben eigene Gründe für ihre Affäre: Sie will aus ihrer Ehe mit einem Industriellen ausbrechen, er seine Homosexualität verbergen. Aber als Magda den fanatischen Nazi Joseph Goebbels kennenlernt und der NSDAP beitritt, kommt es zwischen Hans und ihr zum Bruch. Aus der Freundin wird eine glühende Nationalsozialistin, Ehefrau des Reichspropagandaministers und Vorzeigemutter des "Dritten Reichs". Ein Roman über den Lebensweg zweier Menschen und das Schicksal einer Nation, das in einer globalen Katastrophe endet. Ein Lehrstück darüber, was wir aus der Vergangenheit für unsere Gegenwart erkennen können.
Alexander Schimmelbusch "Karma"
Brandenburg, 2033: Einige Top-Manager des wertvollsten deutschen Technologie-Giganten werden in den Vorruhestand verabschiedet. In betriebseigenen, hyperregulierten Smarthouses sollen sie sich finden, wellnessen und abschalten. Aber der elitäre Rückzugsort ist toxisch, invasive Arten, faschistoide Allmachtphantasien und KI’s bedrohen das Idyll, und die Sehnsucht der Bewohner nach dem "guten Leben" wird zum gesellschaftlichen Albtraum.
Francesca Melandri "Kalte Füße"
Als im Frühjahr 2022 die Bilder des Kriegs in der Ukraine die Medien beherrschen, wird der Autorin klar, dass sie das Ende des Friedens in Europa einläuten. Sie verknüpft die Aktualität des Kriegsgeschehens mit einem lange verdrängten Kapitel der italienischen Geschichte und mit der Geschichte ihres Vaters: Im Winter 1942/43 flohen italienische Soldaten vor der Roten Armee, Zehntausende erfroren. Der "Rückzug aus Russland" hat sich als Trauma im kollektiven Gedächtnis Italiens eingebrannt – auch in der Familie von Francesca Melandri. Ihr Vater hat die dramatische Flucht aus der UdSSR im Winter 1942 überlebt, aber zu welchem Preis?
-
Vita
-
Vita
-
Vita
-
als Podcast
Das Sendeplakat als PDF zum Download