Was ist uns Kultur wert? Deutschlandweit wird bei Kultureinrichtungen eingespart. Berlin hat seinen Kulturetat für 2025 um rund 12 Prozent gekürzt. Wie wirkt sich das auf die Theater, Museen, Galerien, wie auf die großen Institutionen und wie auf die Freie Szene aus?
Kultur als Lebenselixier – wie lange noch?
Quelle: Katja Illner
aspekte beleuchtet die Situation in verschiedenen Städten und Regionen Deutschlands und blickt unter anderem in den Ballungsraum Köln-Düsseldorf, wo die bislang florierende auch international angeseheneTanzszene besonders hat betroffen ist. Über fünf Millionen Euro sollen in diesem Jahr in NRW eingespart werden. Wir begleiten Choreografin Stephanie Thiersch auf eine Demo vor dem Landtag gegen die Kürzungen im Kulturetat und sprechen mit Ingrida Gerbutavičiūtė, der Intendantin des Tanzhaus NRW. Sie sagt: "Wir sind Häuser, die sich sehr schnell anpassen können. Aber wenn nicht kommuniziert wird, wie es sein wird, ist es für uns tatsächlich eine große Schwierigkeit. Wir wünschen uns, dass mit uns im Voraus Gespräche geführt werden. Was ist der Plan? Wo wollen wir hin?"
Quelle: Pawel Sosnowski
In Sachsen stehen die kommunalen Theater in diesem Jahr womöglich vor dem Aus: "Wir haben in den letzten zehn Jahre schon 30 Stellen runtergekürzt. Wir haben fusioniert und zentralisiert wo es irgendwie ging. Jetzt nochmal zu sagen: Spart nochmal - das finde ich fast schon unanständig.", so Daniel Morgenroth, Intendant des Gerhart-Hauptmann-Theaters Görlitz-Zittau.
Schlechte Prognose nach Kulturetatkürzungen?
Quelle: dpa
Und was ist mit der Kinder- und Jugendkultur? "Ich würde fast sagen, dass ich im GRIPS zur Welt gekommen bin, weil ich mit Werten konfrontiert wurde, die mir völlig fremd waren und die mir auch von zu Hause nicht mitgegeben wurden", sagt der Schauspieler Lars Eidinger. Katty Salié trifft ihn zum Gespräch in dem legendären Berliner Kinder- und Jugendtheater. Sie befragt Berlins Kultursenator Joe Chialo zu den drastischen Kürzungen im Kulturetat der Hauptstadt und den Auswirkungen. "Ich möchte alle retten, aber ich kann es leider nicht", sagt Chialo. Wir treffen auch sein Amtskollege Carsten Brosda in Hamburg, wo der Kulturetat sogar gestiegen ist: "Wir haben tatsächlich die Möglichkeit, mit Stiftungen und Mäzenen zusammenzuarbeiten und zu gucken, was kann man gemeinsam organisieren - aber auch nur auf dem Fundament, das wir legen. Kultur ist wichtig und nicht was ich nur mache, wenn Geld übrig ist und ich es mir leisten kann."
Die erfolgreiche Band Tocotronic hat in Hamburg angefangen, ist seit Jahren in Berlin beheimatet. „Bleib am Leben“ heißt ihr aktueller Song, "Golden Years" ihr neues Album. Ob das ein wehmütiger Blick zurück oder ein zuversichtlicher nach vorn ist, gerade in Bezug auf die Kultur? Darüber spricht Katty Salíe mit Frontmann Dirk von Lowtzow.
Stab
- Moderation - Katty Salié