In den USA wurde gerade ein Klimaleugner zum Präsidenten gewählt. Und auch in Deutschland verschreckt Klimapolitik zunehmend die Leute. Die Erderwärmung lässt die Menschen offenbar kalt.
Gerade jetzt, da Europa die Erwärmung zu spüren bekommt und gegen katastrophale Sturzfluten kämpft, ist das Thema aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden. "aspekte" fragt, warum sich das Momentum der Klimabewegung in Luft aufgelöst hat.
Dabei ist es der Weltgemeinschaft in der Vergangenheit gelungen, sich auf gemeinsame Klimaziele zu einigen - trotz aller Widerstände und gezielter Desinformation durch die fossile Industrie. Welchen Rückschlag der Wahlsieg Trumps für das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels bedeutet, zeigt sich gerade bei der Weltklimakonferenz in Baku. Haben sich jetzt diejenigen durchgesetzt, die weiterhin Profit aus der Verbrennung von Öl und Gas schlagen? Dieser Frage geht "aspekte"-Moderator Jo Schück im Gespräch mit Aktivisten und Lobbyvertretern bei der 29. Weltklimakonferenz nach.
Und wie ist die Lage in Deutschland? Der Soziologe Armin Nassehi weist darauf hin, dass Gesellschaften träge sind und sich nicht abrupt verändern können. Dabei sehen viele Erderwärmung und Artensterben immer noch als zentrale Themen, sagt die Drehbuchberaterin Nicole Zabel-Wasmuth. Doch mit Katastrophenszenarien komme man nicht weit: Das menschliche Gehirn brauche Handlungsoptionen - Filme könnten genau das leisten. Es gehe darum, gemeinschaftliche Perspektiven zu eröffnen. Dieses Ziel hat auch die Schriftstellerin Stefanie de Velasco, die früher bei Extinction Rebellion aktiv war, doch von Apokalypse nichts mehr hören will. Mit ihrem Buch "Liebe Stella oder Radikal hoffnungsvoll in die Zukunft" will sie gegen den allgemeinen Fatalismus ankämpfen. Und der Musiker Enno Bunger singt zwar von "Weltuntergang", will es aber als Ode an die Liebe und gegen die Dunkelheit verstanden wissen.
Stab
- Moderation - Katty Salié