True Crime boomt. Liveshows, Serien, Podcasts und Magazine schießen seit Jahren aus dem Boden. Und meistens geht es dabei um Mord und Totschlag. Laut der Süddeutschen Zeitung sollen allein 2022 120 neue True-Crime-Podcasts erschienen sein. 2017 waren es noch drei. Und international zählt "Podchaser" aktuell über 23.000 solcher Podcasts.
Ist True Crime hilfreich oder gefährlich?
In True-Crime-Episoden werden reale Kriminalfälle dargestellt – überwiegend Mordfälle oder andere Straftaten, die durch ihre besondere Schwere oder anderweitige ungewöhnliche Merkmale Aufsehen erlangten. Die True-Crime-Serie "Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmer" war 2022 ein großer Erfolg für den Streaming-Anbieter Netflix. Mit 856 Millionen geschauten Stunden in den ersten 28 Tagen eroberte die erste Staffel die Charts.
Allerdings blieb die Serie nicht ohne scharfe Kritik: Den Macher*innen wurde vorgeworfen, den amerikanischen Serienmörder Jeffrey Dahmer übermäßig zu verherrlichen. Neben Täterkult gab es auch die Kritik der Retraumatisierung der Opfer, die vor Ausstrahlung der Serie selbst gar nicht kontaktiert wurden. Andere weisen darauf hin, dass dank True Crime Opfer endlich die Aufmerksamkeit und möglicherweise auch Gerechtigkeit erfahren, die ihnen bisher verwehrt blieb. Zudem können die Formate Aufklärungsarbeit, Empathie und Sensibilisierung bei Themen wie Femiziden leisten.
Wie schädlich oder nützlich ist also der True-Crime-Boom? Bei 13 Fragen diskutieren wir: Geht True-Crime zu weit?
Gäste: Kristina Straßburger, Kriminologin; Sandro Schroeder, Journalist; Luisa Filip, Journalistin und Podcasterin; Daniel Müller, Chefredakteur von ZEIT Verbrechen; Christian Hardinghaus, Medienwissenschaftler; Filo, True-Crime-Fan und Content Creatorin.
Host: Salwa Houmsi