Ob ein Kind es nach der Grundschule auf das Gymnasium schafft, hängt maßgeblich mit dem Elternhaus zusammen, aus dem es kommt.
Bildungschancen nach Reichtum und Bildung
Neue Berechnungen des Ifo-Instituts der Universität München zeigen, wie stark sich die Bildungschancen von Kindern unterscheiden, je nachdem, wie reich und gebildet ihre Eltern sind. Nur 21,5 Prozent der Kinder, deren Eltern beide kein Abitur haben und zusammen weniger als 2.600 Euro netto im Monat verdienen, besuchen demnach das Gymnasium. Bei Kindern, deren Eltern Abitur und ein Haushaltseinkommen von mehr als 5.500 Euro netto haben, sind es 80 Prozent.
Ob Kinder also auf ein Gymnasium kommen und es somit später beispielsweise leichter haben zu studieren, hängt davon ab, welche Voraussetzungen sie von zu Hause mitbringen. Und ob ein Kind überhaupt auf ein Gymnasium gehen darf, entscheidet sich schon in der 4. Klasse. Sollten wir uns an anderen europäischen Ländern ein Vorbild nehmen? Das finnische Schulsystem zum Beispiel sieht vor, dass Schüler*innen dort bis zur 9. Klasse gemeinsam unterrichtet werden. Es gibt mehr Raum und Zeit für individuelle Entwicklung und Stärkenförderung.
Nur Eliten aufs Gymnasium?
Tummeln sich auf den Gymnasien die Eliten und der Rest kommt auf Real- und Hauptschulen? Sorgen Gymnasien dafür, dass sowieso schon benachteiligte Kinder einen weniger privilegierten Lebensweg einschlagen? Müssen wir also das Problem an der Wurzel anpacken, um endlich Chancengleichheit in der Bildung zu erreichen?
Bei 13 FRAGEN wollen wir diskutieren: Muss das Gymnasium abgeschafft werden?
13 Fragen mit den Gästen Lisa Graf, Lehrerin, Aktivistin für Bildungsgerechtigkeit; Osan Yaran, Comedian; Samet Besyaprak, Student; Kai Schmidt aka Lehrer Schmidt; Christin Bella, Content Creatorin & Ärztin; Nevio Zuber (21 Jahre alt), Landesvorsitzender der Schülerunion Bayern.
Host: Jo Schück