Dass nur ältere Menschen Bargeld bevorzugen, stimmt längst nicht mehr – auf TikTok und YouTube verbreitet sich aktuell der Trend "Cash-Stuffing", eine Methode der Budgetplanung mit Bargeld.
Trotzdem ist die Bargeldnutzung bundesweit rückläufig. Die EZB prüft die Einführung des digitalen Euros, der bis November 2025 technisch und rechtlich vorbereitet werden soll. Für Verbraucher*innen und Händler*innen soll er viele Vorteile haben, vor allem aber geht es darum, den Euro zukunftssicher zu machen. Zudem will die EZB damit ein digitales Zahlungsmittel schaffen, das in öffentlicher Hand ist und nicht wie Apple Pay oder Paypal im Besitz von Privatunternehmen außerhalb der EU.
Ältere Menschen sind auf Bargeld angewiesen
Kritiker*innen sehen im digitalen Euro den Startschuss für eine Totalüberwachung der Bürgerinnen und Bürger und bezweifeln die Datensicherheit. Hinzu kommt der Aspekt der sozialen Gerechtigkeit. Etwa eine halbe Million Menschen besitzt in Deutschland kein Girokonto. Wohnungslose, ältere Menschen oder Personen in unklaren Rechteverhältnissen sind noch immer angewiesen auf Bargeld. Dessen Abschaffung würde derzeit gerade für diese Menschen existenzielle Probleme darstellen. Sollten wir uns also stärker für den Erhalt von Bargeld einsetzen oder ist es an der Zeit, uns davon zu trennen?
Bei 13 Fragen diskutieren wir: Brauchen wir noch Bargeld?
Gäste: Sophie Schimansky, Börsen- und Finanzexpertin; Jan-Keno Janssen, Verbraucher; Max Kugel, Bäcker ohne Barzahlung; Thomas Müller, Gastwirt; Tarik El Bouazzaoui, Finfluencer; Julia Witte, Netzaktivistin.
Host: Salwa Houmsi