Hier ein Flasche, dort eine leere Tüte – an vielen Stränden ist das ein ganz normales Bild. Im Urlaub bekommt man das aber nicht unbedingt mit, da viele Strände morgens für die Touristen sauber gemacht werden. Aber das Problem ist riesig und der Dreck an den Stränden ist nur ein kleiner Teil der Mülls. Das meiste schwimmt im Wasser oder bedeckt den Meeresboden.
Plastik verrottet nicht
Müll im Meer löst sich nicht einfach auf. Durch Wellen, Wind und Sonne werden zwar größere Sachen aus Kunststoff mit der Zeit in immer kleinere Teilchen zersetzt, sie verrotten aber niemals ganz.
So wird es für Fische, Schildkröten, Wale, Delfine oder auch Vögel zur tödlichen Bedrohung. Sie verheddern sie sich oft in großen Müllteilen und Resten von Netzen. Oder sie verwechseln die winzig kleinen Plastikteile mit Nahrung und fressen sie. Selbst Tüten landen so im Magen mancher Meerestiere, weil sie sie für Quallen halten.
Was wird gegen die Müllinseln im Meer getan?
Bisher wird leider noch nicht sehr viel gegen den vielen Müll im Meer unternommen.
Allerdings gibt es verschiedene Ideen, wie der Müll beseitigt werden könnte. Klickt euch ins Video rechts und erfahrt mehr.
Und auch wenn es vielleicht nicht die allergrößte Wirkung hat: Müllsammelaktionen am Strand sorgen dafür, dass angespülter Müll nicht wieder zurück ins Meer getragen wird. Jede eingesammelte und recycelte Plastiktüte hilft.
Woher kommt der Müll?
Der Mensch ist schuld an diesem Problem. Grundsätzlich benutzen wir auf der ganzen Welt viel zu viel Kunststoffverpackungen. Und zu viel davon landet dann nicht in der Müllverwertung, sondern im Meer.
Viele Teile gelangen durch Flüsse und Bäche in die Ozeane der Welt. Der Jangtse ist der größte Fluß Chinas und auch der Fluß, der den meisten Müll ins Meer spült. Auch Müll, der von Menschen am Strand liegengelassen wird, landet zum großen Teil im Meer.
Viel Kunststoffmüll kommt von den Schiffen. Die Besatzung wirft ihren Müll oft einfach über Bord, obwohl das verboten ist. Manchmal passiert es auch, dass große Fracht-Schiffe in einen Sturm geraten und dabei Behälter mit Plastiksachen verlieren.
Auch manche Fischer entsorgen oder verlieren alte Netze und andere Gerätschaften im Wasser.
Mikroplastik
Ein weiteres Problem ist das sogenannte Mikroplastik. Das sind kleinste Teilchen, die wir oft mit bloßem Auge gar nicht sehen können. Sie sind Bestandteile unseres Duschgels, Shampoos oder Waschmittels. Und auch wenn wir eine Fleecejacke waschen, lösen sich solche Stoffe. Sie gelangen dann über das Abwasser in Flüsse und Seen und dann auch irgendwann ins Meer. Darüber, was diese kleinsten Teilchen in den Tieren anrichten und welche Auswirkungen das auf uns Menschen haben kann, gibt es noch keine Forschungsergebnisse.
Was? | Wie lange? |
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Papiertaschentuch | 2 bis 4 Wochen |
Apfelkerngehäuse | 2 Monate |
Stoffbeutel aus Baumwolle | 2 bis 5 Monate |
Plastiktüte | 10 bis 20 Jahre |
Styroporbecher | 50 Jahre |
Getränkedose | 200 Jahre |
Plastikflasche | 450 Jahre |
Windel | 450 Jahre |
Alle können was tun!
Jeder von uns kann einen Beitrag leisten, damit wir Welt nicht eines Tages im Plastik versinkt! Müllvermeidung ist angesagt, jeder von uns sollte versuchen, so wenig Müll wie möglich zu verursachen und ihn auch richtig zu entsorgen.
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