Tiere im Schwarm
Das habt ihr alle schon mal gesehen: Vogelschwärme am Himmel oder Fischschwärme im Aquarium. Es sieht toll aus, wie die Tiere gemeinsam fliegen oder schwimmen. Fast wie ein eingeübter Tanz.
Aber nicht alle Tiere bilden Schwärme. Typische Schwarmtiere sind Vögel wie zum Beispiel Stare, Insekten wie Wanderheuschrecken, Bienen oder Ameisen und Fische wie etwa Heringe oder Piranhas.
Was bringt’s?
Im Schwarm haben die Tiere einen entscheidenden Vorteil: Sie sind vor Angriffen von Räubern geschützter. Ein Vogelschwarm wird besser mit einem Angreifer fertig, als ein einzelner Vogel. Es ist schwieriger, einen Fischschwarm zu jagen als einen einzelnen Fisch. Durch blitzschnelle Bewegungen und Richtungsänderungen verwirren Fische die Angreifer.
Sie haben im Schwarm außerdem noch den Vorteil, dass sie einen viel größeren Bereich im Meer nach Futter absuchen können. Ein einzelner Fisch würde eine Futterquelle in seiner Nähe vielleicht gar nicht bemerken. Und auch ein nahender Feind wird im Schwarm vielleicht früher entdeckt: tausend Augen sehen mehr als zwei! Also gar nicht dumm, dieses Schwarmverhalten, oder? Deshalb sprechen die Forscher auch von “Schwarmintelligenz“, die durch das Zusammenkommen von vielen einzelnen Tieren entsteht. Die Masse ist klüger als der Einzelne.
Wie funktioniert’s?
Schwärme ändern ständig ihre Form und organisieren sich immer wieder neu. Aber wie funktioniert das eigentlich? Keine einfache Frage, die Forscher schon lange interessiert. Einer sagt, wo’s langgeht und alle anderen folgen ihm - dies scheint für Schwarmtiere nicht zu gelten. Man hat festgestellt, dass zum Beispiel ein Vogelschwarm keinen Anführer hat. Auch entscheidet jedes Tier einerseits für sich selbst, aber andererseits immer mit Blick auf die Nachbarn.
Entscheidend ist, dass alle zusammenbleiben. Und das gelingt, indem sich alle Tiere immer an einer bestimmten Anzahl von Tieren in ihrer Nähe orientieren – bei Vögeln sind es sechs bis sieben Nachbarn. Und nur, wenn genug Nachbarn die Richtung ändern, fliegt der Vogel mit. Wenn nur einer oder zwei abdrehen, folgen die anderen nicht. So vermeidet der Schwarm, dass Fehlentscheidungen von Einzelnen den Schwarm in Gefahr bringen.