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    Die Situation der Rohingya

    • Hunderttausende Rohingya sind vor der Gewalt in ihrem Heimatland Myanmar nach Bangladesch geflohen.
    • Die Rohingya sind eine Volksgruppe, die eine eigene Sprache hat und deren Religion der Islam ist.
    • Zurück nach Myanmar können sie nicht, denn dort droht ihnen immer noch Gewalt.

    Sie haben keine Jobs, keine Sicherheit, kein Zuhause: Seit rund sechs Jahren leben hunderttausende Menschen, die der Gruppe der Rohingya angehören, in Flüchtlingslagern in Bangladesch. Sie leiden unter den schlechten Lebensbedingungen in den Lagern.
    Rohingya-Junge hält Plakat hoch: "Kein Leben als Flüchtling mehr"
    Rohingya haben auch schon mit Protest auf ihre Situation aufmerksam gemacht.
    Quelle: reuters/Rafiqur Rahman

    Im asiatischen Land Myanmar leben viele verschiedene Volksgruppen, die auch unterschiedliche Religionen haben. Die größte Gruppe sind die Birmanen – ihre Religion ist der Buddhismus. Eine wesentlich kleinere Gruppe sind die Rohingya – ihre Religion ist der Islam. Sie haben auch eine eigene Sprache. Es heißt, dass die Vorfahren der Rohingya vor hunderten Jahren aus Bangladesch nach Myanmar eingewandert seien.

    Die Volksgruppe der Rohingya wird in Myanmar seit Jahrzehnten unterdrückt. Viele Myanmarer betrachten die Rohingya als Fremde. Die Rohingya haben in Myanmar auch nicht die gleichen Rechte wie die anderen Einwohner und Einwohnerinnen des Landes. Sie dürfen zum Beispiel nicht wählen. Manche Rohingya werden sogar zur Arbeit gezwungen.

    Warum so viele Rohingya nach Bangladesch geflohen sind

    Vor ein paar Jahren gründeten einige Rohingya eine Rebellengruppe. Damals lebten sie noch in ihrem Heimatland Myanmar. Ihr Ziel: gegen die Regierung Myanmars kämpfen und sich für einen eigenen Staat einsetzen. 2017 hatte diese Rebellengruppe Soldaten und Polizisten von Myanmar angegriffen. Das Militär reagierte mit brutaler Gewalt und brannte Dörfer der Rohingya nieder. Tausende Menschen sind gestorben.
    Hunderttausende flohen daraufhin, zum Beispiel in das Nachbarland Bangladesch. Unter den Flüchtlingen sind auch viele Kinder. In Bangladesch leben sie unter schlechten Bedingungen in Lagern.

    Warum die Rohingya nicht einfach zurückkehren

    Karte: Rohingya fliehen von Myanmar nach Bangladesch
    2017 flohen viele Rohingya aus Myanmar in das Nachbarland Bangladesch.
    Quelle: ZDF

    Viele von ihnen haben in ihrer Heimat Myanmar und auf der Flucht Furchtbares erlebt. Politiker aus Myanmar und Bangladesch verhandeln immer wieder miteinander, um nach einer Lösung zu suchen. Doch in Myanmar hat sich die Situation für die Rohingya bisher kaum verändert. Viele haben deshalb Angst, nach Myanmar zurückzukehren. Hilfsorganisationen und andere Länder, zum Beispiel die der Europäischen Union, fordern die Regierung in Myanmar dazu auf, mehr für die Rechte der Rohingya zu tun und die Angehörigen dieser Volksgruppe zu schützen. Bisher ohne Erfolg.

    Wie es den Menschen in den Flüchtlingslagern geht

    Bangladesch ist eines der ärmsten Länder der Welt und schafft es kaum, die Geflüchteten zu versorgen. Hilfsorganisationen aus der ganzen Welt unterstützen die Rohingya, so gut es geht.
    Doch die Situation in den Lagern ist schlecht. Es gibt zum Beispiel nicht genug sauberes Wasser für alle und nur wenig Medizin - viele Menschen sind deshalb krank. Viele Kinder können nicht zur Schule gehen und Jugendliche haben keine Möglichkeit, eine Ausbildung zu machen. Die Rohingya dürfen nicht in Bangladesch arbeiten. Wie und wo die Menschen in Zukunft leben können, ist für die meisten ungewiss.
    Rohingya in einem Flüchtlingslager in Bangladesch. Archivbild
    Rohingya in einem Flüchtlingslager in Bangladesch.
    Quelle: Suzauddin Rubel/AP/dpa/Archivbild