Brandenburg: Weniger Waldbrände
Knisternde Funken, lodernde Flammen und so dichter Rauch, dass man husten muss: In Brandenburg sieht es in vielen Wäldern immer wieder so aus. Denn dort gibt es häufig Waldbrände, so häufig wie in keinem anderen Bundesland. Die gute Nachricht: Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass es dieses Jahr die wenigsten Waldbrände seit 10 Jahren geben könnte. Der Grund: Es hat seit Juli 2023 sehr viel geregnet in Brandenburg. Die Wälder sind also nicht mehr so trocken, wie sie es in der Zeit davor waren - nach mehreren Dürrejahren ohne viel Regen.
Es knistert und qualmt: In Brandenburg brennen häufiger Wälder.
Quelle: dpa
Auch in diesem Jahr hat es zwar bereits mehr als 100 kleinere Waldbrände in Brandenburg gegeben, allerdings keine großen. Und dass in Brandenburg die Wälder häufiger brennen als an anderen Orten ist völlig normal. Warum das so ist? Dafür machen wir jetzt erstmal eine kleine Zeitreise ...
Quelle: ZDF/Daniel Meinl
... ins vergangene Jahrhundert: Nach den beiden Weltkriegen war in Deutschland viel zerstört und für den Wiederaufbau benötigte man dringend Holz - so schnell wie möglich. Also mussten mehr Bäume her. "Aufforsten" nennt man es, wenn man kahle Flächen in Wald verwandeln möchte.
Man pflanzte hauptsächlich Fichten und Kiefern. Denn die gediehen auf dem kahlen Boden besonders gut und wuchsen in Turbo-Geschwindigkeit - die perfekten Bäume, um möglichst schnell möglichst viel Holz ernten zu können.
Man pflanzte hauptsächlich Fichten und Kiefern. Denn die gediehen auf dem kahlen Boden besonders gut und wuchsen in Turbo-Geschwindigkeit - die perfekten Bäume, um möglichst schnell möglichst viel Holz ernten zu können.
Quelle: dpa
Dieses "Aufforsten" wurde in Brandenburg ganz besonders viel gemacht. Auf den sandigen Böden dort wachsen Kiefern nämlich besonders gut. Und weil es in Brandenburg keine Berge und nur wenige Hügel gibt, können die Bäume auch leicht gefällt und abtransportiert werden. Deshalb bestehen die Wälder dort fast nur noch aus Kiefern.
Quelle: dpa
Kiefern haben allerdings einen riesigen Nachteil: Sie brennen ganz besonders gut. (Das liegt daran, dass sie besonders viel Harz haben und die Nadeln Öle enthalten.) Außerdem regnet es in Brandenburg selten, der Boden dort ist trocken und sandig. Das alles macht das Bundesland zum Waldbrand-Land Nummer eins in Deutschland.