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Wie es um die Bildung in Deutschland steht
In Deutschland haben nicht alle Kinder die gleichen Möglichkeiten etwas zu lernen, in der Schule gut abzuschneiden und später einen Beruf zu finden, der ihnen gefällt. Aber wieso?
Quelle: imago/fStop Images/Antenna
Warum nicht alle dieselben Chancen haben
Entscheidend für den Erfolg in der Schule ist für Schülerinnen und Schüler oft die Bildung der Eltern: Wenn die Eltern studiert haben und einen Hochschulabschluss haben, schaffen ihre Kinder das auch oft. Tatsächlich haben Kinder mit studierten Eltern eine dreimal so große Chance selbst zu studieren, wie Kinder aus nicht so gut gebildeten Familien. Das fanden Wissenschaftlerinnnen und Wissenschaftler heraus.
Außerdem spielt das Gehalt der Eltern eine Rolle. Eltern, die nicht so viel Geld verdienen, können ihren Kindern oft keinen eigenen Computer oder Tablet kaufen. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen gehen davon aus, dass das die Chancen von Kindern aus nicht so wohlhabenden Familien durch die Corona-Pandemie weiter verschlechtert hat. Sie konnten in dieser Zeit nicht so richtig gut beim Homeschooling mitmachen.
Manche Kinder brauchen Nachhilfestunden, um in der Schule gut mitzukommen. Aber nicht alle Eltern können sich Nachhilfe für ihre Kinder leisten. Kinder aus ärmeren Familien haben dann auch schlechtere Chancen in der Schule.
Die Eltern einiger Kinder sind zum Beispiel nicht in Deutschland geboren. Manche davon sprechen vielleicht nicht so gut Deutsch und können ihren Kindern deshalb nicht so gut bei den Hausaufgaben helfen. Die Kinder kommen in der Schule dann vielleicht nicht so gut mit wie andere. Sie haben schlechtere Chancen, gute Noten zu schreiben.
Was für Chancengleichheit getan werden könnte
Was könnte in Deutschland getan werden, damit Kinder die gleichen Chancen haben, in der Schule erfolgreich zu sein? Einige Bildungsexpertinnen und -experten haben Vorschläge, was helfen könnte.
Kinder sollten schon früh Bildung bekommen. In Kitas lernen sie schon sehr viel, zum Beispiel mit anderen Kindern umzugehen. Deswegen ist es gut, wenn Kinder in eine Kita gehen können. Bisher gibt es in Deutschland zu wenige Kitaplätze. Nicht alle Eltern bekommen einen Platz für ihre Kinder.
Es müsste mehr Ganztagsschulen geben. Dort könnten Kinder am Nachmittag betreut werden, wenn sie zum Beispiel ihre Hausaufgaben machen. In Deutschland gibt es aber zu wenige Plätze in Ganztagsschulen.
Schulen und Klassen sollten durchmischt sein. Zum Beispiel sollte es möglichst keine Schulen geben, in die vor allem besonders gute Schülerinnen und Schüler gehen oder Schulen, in die überwiegend Schüler gehen, die Probleme mit dem Lernen haben.
Lehrer und Lehrerinnen sollten darin fortgebildet werden, wie sie auf Schüler aus sehr unterschiedlichen Familien eingehen können. Viele Lehrerinnen und Lehrer bekommen das nicht beigebracht.
Es sollte mehr Lehrer und Lehrerinnen geben: In vielen Schulen in Deutschland fehlen momentan Lehrerinnen und Lehrer. Gerade an Schulen mit vielen Schülerinnen und Schülern, die besondere Betreuung benötigen, müsste es mehr Personal geben. Sie könnten sich dann besser um die einzelnen Schüler kümmern.
In den vergangenen Jahren hat sich die Situation schon etwas verbessert. Zum Beispiel gibt es immer mehr Ganztagsschulen. Außerdem werden schwächere Schüler häufiger mit stärkeren Schülern gemeinsam unterrichtet. Das ist aber noch längst nicht in allen Schulen so. Außerdem hat die Corona-Pandemie mit Homeschooling für viele Schüler das Lernen sehr schwer gemacht. Deshalb fordern viele, dass Politikerinnen und Politiker mehr für Chancengleichheit in Schulen tun müssen. Eine Maßnahme ist das Startchancen-Paket - worum es dabei genau geht, erfahrt ihr hier im Video:
Diesen Text haben Katrin und Meike geschrieben.