In dem Land Türkei gibt es gerade viel Unruhe, weil dort ein Mann festgenommen wurde. Zehntausende Menschen sind seitdem auf die Straße gegangen, um dagegen zu demonstrieren - obwohl das verboten wurde. Der Mann heißt Ekrem İmamoğlu und war bisher Bürgermeister von Istanbul. Das ist die größte Stadt in der Türkei. Der Politiker gehört zur Partei CHP. Und diese Partei will İmamoğlu trotz seiner Verhaftung heute offiziell zum Präsidentschaftskandidaten ernennen. Dafür dürfen rund eineinhalb Millionen Parteimitglieder ihre Stimme abgeben. Das Ziel: Er soll bei der nächsten Präsidentschaftswahl in der Türkei gegen den jetzigen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan antreten. Ob das nach der Festnahme noch möglich ist, ist noch unklar.

Offiziell wurde Ekrem İmamoğlu festgenommen, weil er sein Amt als Bürgermeister ausgenutzt und außerdem mit einer verbotenen Organisation zusammengearbeitet haben soll. İmamoğlu sagt, die Vorwürfe seien falsch.

Recep Tayyip Erdoğan hat seit mehr als 20 Jahren große Macht in der Türkei. Der Politiker hat viele Fans. Seine Gegner meinen aber: Präsident Erdoğan regiert das große Land wie ein Alleinherrscher. Proteste ließe er niederschlagen. Sie vermuten, der türkische Präsident Erdoğan will mit der Festnahme İmamoğlus verhindern, dass er bei der Präsidentschaftswahl gegen ihn antritt.