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Im Moment hat man das Gefühl, dass so ziemlich jeden Tag irgendwo in Deutschland gestreikt wird. Diejenigen von euch, die normalerweise mit dem Zug zur Schule fahren, haben das am Dienstag wieder zu spüren bekommen: An vielen Bahnhöfen fuhr kaum ein Zug. Denn die Lokführerinnen und Lokführer haben wieder gestreikt.
Viele Streiks - gleiche Ziele
Und falls ihr normalerweise mit dem Flugzeug zur Schule kommt – dann hattet ihr am Dienstag ebenfalls schlechte Karten! Kleiner Scherz, aber tatsächlich wurden am Dienstag auch an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt um die 600 Flüge gestrichen. Noch bis Mittwoch streiken die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der Lufthansa.
Außerdem streiken auch Bus- und Straßenbahnfahrer im Moment immer wieder. Am Montag sind Ärztinnen und Ärzte verschiedener Kliniken in Deutschland auf die Straße statt zur Arbeit gegangen. Alle Streikenden haben ähnliche Ziele: Sie wollen von ihren Chefs mehr Geld und sie wollen gleichzeitig bessere Arbeitsbedingungen.
Wer streikt, muss sich an Regeln halten
Das bedeutet aber nicht, dass jeder einfach sagen kann: "Ich protestiere, deshalb streike ich und arbeite jetzt nicht mehr." Wenn das jeder machen würde, dann gäbe es ein Riesenchaos. Solche Streiks nennt man "wilde Streiks", sie sind verboten. Wie gestreikt werden darf, ist genau geregelt.
Gewerkschaften
Ein Streik darf nur von einer Gewerkschaft organisiert werden. Viele Berufsgruppen haben eine Gewerkschaft: zum Beispiel die Ärzte, die Bauarbeiter, die Piloten und die Lokführer. Jeder Angestellte kann Mitglied in einer Gewerkschaft werden. Die Mitglieder wählen ein paar Leute als ihre Stellvertreter. Die gehen dann für alle anderen zu den Chefs und verhandeln zum Beispiel darüber, wie viel Geld die Mitarbeiter für ihre Arbeit bekommen. Einige Berufsgruppen dürfen aber auch gar nicht streiken, zum Beispiel Beamte. Dazu gehören beispielsweise auch die meisten Lehrerinnen und Lehrer.
Wenn sich die Gewerkschaft und die Chefs nicht einigen können, dann darf die Gewerkschaft die Mitarbeiter zum Streik aufrufen. Meist gibt es zuerst Warnstreiks. Das bedeutet, die Mitarbeiter streiken nur für eine kurze Zeit. Ein Warnstreik soll die Chefs warnen.
Keine Einigung? Dann Streik
Wenn die Gespräche zwischen den Chefs und den Gewerkschaften zu gar keinem Ergebnis führen, kann es zu einem Streik kommen. Dann können die Mitarbeiter theoretisch so lange nicht arbeiten gehen, bis eine Lösung gefunden ist. In den meisten Fällen müssen die Mitarbeiter darüber abstimmen, ob sie einen Streik wollen. Wenn es zu einem Streik kommt, dürfen die Chefs die Streikenden nicht bestrafen oder entlassen.
Streik: So sind die Regeln
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