Heutzutage ist es ganz normal, dass Frauen studieren und die gleichen Berufe haben wie Männer: Es gibt viele Ärztinnen, Lehrerinnen - oder eben auch Richterinnen. Das war allerdings nicht immer so: Früher mussten Frauen dafür kämpfen, die gleichen Chancen zu bekommen wie Männer.
Eine Frau, die genau das getan hat und dafür sehr berühmt geworden ist, ist nun mit 87 Jahren gestorben: Ruth Bader Ginsburg aus den USA. logo! erzählt euch, wer die berühmte Richterin war, was sie Besonderes erreicht hat und warum ihr Tod so viel Wirbel in die amerikanische Politik bringt.
Vom Einwandererkind zur Studentin:
Als Ginsburg vor über 80 Jahren auf die Welt kam, ahnten Ginsburgs Eltern noch nicht, wie berühmt ihre Tochter später werden würde: Beide waren ursprünglich aus anderen Ländern eingewandert und die jüdische Familie wohnte in einem eher ärmlichen Arbeiterviertel.
Doch Ginsburg zeigte schon bald, was in ihr steckte: Nach der Schule ging sie auf die Universität und schloss diese sogar mit extra Auszeichnung ab - all das war damals alles andere als normal für eine Frau! Auf der Universität lernte sie einen ganz besonderen Studenten kennen:
Martin Ginsburg, den sie kurze Zeit später heiratete. Wie sie studierte er Jura: So heißt das Fach, in dem man sich mit Gesetzen beschäftigt, wenn man später zum Beispiel einmal Anwältin oder Richter werden will.
Von der Jurastudentin zur Powerfrau:
In den USA gibt es zwei verschiedene Arten zu studieren: Entweder man geht auf eine "normale" Universität oder man bewirbt sich bei einer sogenannten Elite-Universität. Es ist etwas sehr Besonderes, wenn man dort studieren darf. Ginsburg durfte - und als Frau war das sogar noch deutlich außergewöhnlicher: In ihrem Studiengang war sie eine von nur neun Frauen - neben 552 Männern.
Studieren kann ganz schön anstrengend sein, doch Ginsburg hatte gleichzeitig noch sehr viele andere Dinge zu tun: Sie war gerade erst Mutter geworden und kümmerte sich um ihre kleine Tochter Jane. Außerdem bekam ihr Mann eine schwere Krankheit. Die junge Mutter musste also für eine ganze Familie sorgen - und das neben einem harten Studium.
Doch die Kämpfernatur gab nicht auf - auch nicht, als sie nach ihrem Abschluss erstmal keinen Arbeitsplatz fand. Denn viele wollten nur einen Mann einstellen und glaubten nicht, dass eine Frau genauso gut sei.
Von der Kämpferin zur Richterin:
Ginsburg bewies ihnen das Gegenteil: Sie machte trotzdem Karriere als Anwältin, bekam nebenbei noch ihren Sohn James und wurde dann schließlich Richterin - am Obersten Gerichtshof der USA. Er wird auch "Supreme Court" genannt und ist das wichtigste amerikanische Gericht.
Ruth Bader Ginsburg war dort die zweite Richterin - in der ganzen langen Geschichte des Gerichts. Dort setzte sie sich 27 Jahre lang für Frauen und Gerechtigkeit ein. Besonders wichtig war ihr immer, dass Frauen genau gleich behandelt werden wie Männer. Dafür war sie auf der ganzen Welt berühmt und ermutigte viele Frauen mit Sätzen wie diesen:
Hartnäckig blieb sie auch noch als über 80-Jährige: Auch wenn sie schon sehr alt und ziemlich krank war, dachte Ginsburg gar nicht daran, in den Ruhestand zu gehen. Als die Kämpferin am 18. September starb, trauerte nicht nur ihre Familie, sondern auch viele auf der ganzen Welt.
Diesen Text hat Debbie geschrieben.