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Rassistische Beleidigungen nach Elfer-Krimi

Während italienische Fans auf der ganzen Welt jubeln, kommt es in den sozialen Medien zu rassistischen Beschimpfungen gegen Englands Elfmeter-Fehlschützen.

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Der 19-jährige Bukayo Saka kämpfte gestern mit den Tränen. Die konnte selbst sein Trainer, Englands Teammanager Gareth Southgate, nicht trocknen. Aber wer wäre nicht traurig, wenn man seinen entscheidenden Elfmeter im Finale der Europameisterschaft nicht in ein Tor verwandelt?

Gareth Southgate
Gareth Southgate versucht den 19-jährigen Bukayo Saka nach dem verlorenen EM-Finale zu trösten.

Nachdem bereits der 23-jährige Marcus Rashford und der 21 Jahre alte Jadon Sancho ihre Elfmeter verschossen, lagen alle Hoffnungen der englischen Fans auf Saka. Doch Italiens Torwart Gianluigi Donnarumma hielt den Ball und Italien wurde Europameister.

"Natürlich ist es herzzerreißend für die Spieler" sagte Englands Trainer Southgate nach dem verlorenen Spiel und betonte: "Es ist nicht ihre Schuld." Die Verantwortung liege bei ihm als Trainer.

Rassistische Beleidigungen im Netz

Nun wurden die drei Elfmeter-Fehlschützen Sancho, Rashford und Saka in den sozialen Medien rassistisch beleidigt. Alle drei haben eine dunklere Hautfarbe. Sie sind alle drei in Großbritannien geboren und britische Staatsbürger. Das ist auch die Voraussetzung, um in der Nationalmannschaft spielen zu dürfen.

Unter einem Instagram-Post des 19-jährigen Sakas gab es viele Kommentare, in denen er zum Beispiel wegen seiner Hautfarbe beleidigt und bedroht wurde. Auch auf Twitter tauchten viele Nachrichten auf, in denen die Spieler rassistisch beschimpft wurden. Die Plattform löschte daraufhin mehr als 1.000 Meldungen und sperrte viele Accounts.

"Diejenigen, die für diese entsetzlichen Beleidigungen verantwortlich sind, sollten sich schämen.", sagte Großbritanniens Premierminister Boris Johnson. Er ist der wichtigste Politiker des Landes. Auf Twitter schrieb er:

Diese englische Mannschaft verdient es, als Helden gewürdigt, und nicht in den sozialen Medien rassistisch beleidigt zu werden.
Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien

Rassismus nicht willkommen

Auch der englische Fußballverband FA zeigte sich "angewidert" vom Rassismus im Netz und betonte, diese Art Fans seien "nicht willkommen". In einer Stellungnahme schrieb der Verband: "Wir könnten nicht deutlicher machen, dass jeder, der hinter solch widerlichem Verhalten steckt, als Anhänger unseres Teams nicht willkommen ist. Wir werden tun, was wir können, um die betroffenen Spieler zu unterstützen und drängen zugleich auf die härtest möglichen Strafen für jeden, der verantwortlich ist."

Prinz William, der Enkel der Queen, hatte selbst mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn Charles das Spiel im Wembley Stadion verfolgt. Auch er äußerte sich heute auf Twitter zu den Beleidigungen gegen die drei Elfmeter-Schützen:

Ich bin angewidert von den rassistischen Beschimpfungen, die nach dem Spiel gestern Abend gegen die englischen Spieler gerichtet waren.
Prinz William, Herzog von Cambridge

#SayNoToRacism

Zum Glück gab es in den sozialen Medien insgesamt deutlich mehr aufmunternde und liebe Nachrichten an die englische Nationalmannschaft. Viele schrieben, wie stolz sie auf die Leistung des Teams während der Europameisterschaft sind.

"Kopf hoch, Kumpel", schrieben viele Fans an den 19-jährigen Saka. Er sei so ein Riesentalent und niemand mache ihm einen Vorwurf. Inzwischen trendet auch der Hashtag #SayNoToRacism, also "Sag Nein zu Rassismus" auf Twitter.

Diesen Text hat Teresa geschrieben.

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