Ob es wohl jemanden gibt, der auf die Frage nach seinem Lieblingstier "Qualle" antwortet? Vermutlich häufiger als die Antworten "Spinne" und "Kakerlake", aber besonders beliebt sind die wirbellosen Meeresbewohner nicht. Vor allem, wenn sie in Massen auftreten, wie gerade in Italien - besonders in der Region Ligurien im Nordwesten Italiens haben die Quallen die Kontrolle über die Strände übernommen. Wer baden gehen will, muss mit schmerzhaften Stichen rechnen. Die Menschen sagen, seit Jahrzehnten hätten sie keine vergleichbare Meerestier-Plage gesehen. Woher kommen die Tiere auf einmal?
Mehr Wärme, mehr Schleim
Warum genau es auf einmal so viele Quallen gibt, ist nicht ganz klar. Klar ist aber, dass die enorme Hitze in Italien zur massenhaften Vermehrung beiträgt. In tropischen Gewässern fühlen sich die apfelgroßen Tiere am wohlsten - und mit bis zu 30 Grad ist das Meer in Italien so warm geworden wie in den Tropen. Die Quallen sind auch nicht das einzige schleimige Problem, das die Hitze mit sich bringt - auch Algen vermehren sich massenweise.
Das alles ist nicht nur unangenehm für Menschen, die am Meer Urlaub machen wollen, sondern vor allem für die, die dort arbeiten: Die Fischerei ist momentan eine einzige Quallerei. In den Netzen verfangen sich haufenweise Quallen und machen sie superschwer, ohne das nennenswert essbarer Fisch dabei wäre. Für Menschen, die vom Fischfang leben, ist das ein Riesenproblem.
Wirklich was unternehmen kann man nicht gegen die Quallen - man kann nur hoffen, dass es bald wieder kühler wird. Wegen der sehr heißen Sommermonate aufgrund des Klimawandels könnte es auch in den kommenden Jahren zu Quallenplagen im Mittelmeer kommen, warnen Forschende.