Sommerferienzeit heißt für viele Koffer packen und ab in den Urlaub. Sehr beliebt ist zum Beispiel die spanische Insel Mallorca. Jedes Jahr reisen da Millionen Touristinnen und Touristen hin. Viel zu viele - finden Einheimische! Gestern Abend protestierten etwa 20.000 Menschen in der Hauptstadt Palma gegen die Touri-Massen auf ihrer Insel. Auch viele Kinder waren dabei und hielten selbstgemalte Schilder in die Luft. Das stört sie an den vielen Touristen:
„Auf meinem Schild steht: weniger Touristen und mehr Leben. Das bedeutet für mich, wenn hier weniger Touristen wären, könnten wir einfach ruhiger leben.“
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Gino, 11 Jahre
„Sehr viele Touristen sind auf dem Markt und am Strand. Egal, wo man hinkommt, man hat kaum noch Platz sich frei zu bewegen.“
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Carlota, 10 Jahre
Carlota protestiert gegen Massentourismus auf Mallorca.
Quelle: ZDF
Vor- und Nachteile
So wie Gino und Carlota finden viele Einheimische, dass die vielen Touristen zum Teil ihre Heimat kaputtmachen: zum Beispiel durch Lärm und Müll, aber auch dadurch, dass es fast überall super voll ist und es jede Menge Staus gibt. Allerdings: Komplett verbieten wollen sie den Massentourismus auch nicht - denn andererseits hat der auch Vorteile für sie:
In Spanien gibt es schon Reaktionen auf die Proteste der Einheimischen. In Barcelona zum Beispiel sollen ab 2029 keine Ferienwohnungen mehr an Touristen vermietet werden - so könnte es wieder mehr Wohnungen für Einheimische geben.
Auch in der italienischen Stadt Venedig gibt es strenge Regeln für Touristen: In diesem Sommer mussten Touristen in bestimmten Wochen Eintritt zahlen, wenn sie sich die Altstadt anschauen wollten. Außerdem mussten sie dafür vorher einen Termin reservieren, damit nicht zu viele Urlauber gleichzeitig unterwegs sind. Die Testphase für den Eintritt ist jetzt abgelaufen - ab nächstem Jahr soll es allerdings dann regelmäßig Eintritt kosten, Venedigs Altstadt zu besichtigen.
Von Japans berühmtestem und höchstem Berg will jeder ein Foto haben: Der Mount Fuji ist ein 3.776 Meter hoher Vulkan und super beliebtes Fotomotiv. Damit ist jetzt Schluss. Zumindest in der Stadt Fujikawaguchiko. Da gibts zwar den besten Platz, um perfekte Fotos zu schießen, aber die Bewohner sind genervt. Deswegen wurde dort ein Sichtschutz gebaut. Der versperrt die perfekte Sicht auf den Berg und soll die Touristenmassen fernhalten. Und auch für die, die auf den Berg wollen, gibts strengere Regeln: Vorher anmelden und bezahlen heißt es ab jetzt, damit insgesamt viel weniger Menschen gleichzeitig auf den Mount Fuji wandern.