Es gibt einfach immer alles! Aber schaut mal genauer hin und lest, was auf dem Obst und Gemüse als Herkunftsland so steht.
Vor allem im Frühjahr, also im März oder April, kommt Obst und Gemüse oft aus Spanien oder sogar noch von viel weiter her - denn für viele Obst - und Gemüsesorten ist es in Deutschland dann einfach noch nicht warm genug: Sie können hier also noch nicht wachsen. Und manches, wie Avocado, Orangen, Mangos oder Bananen,wächst hier nie.
Deshalb ist das ein Problem
Viele Obst- und Gemüsesorten benötigen (neben Sonne und Wärme) auch viel Wasser, um zu wachsen. Um zum Beispiel ein Kilogramm Erdbeeren zu produzieren, werden 500 Liter Wasser benötigt - das sind zwei volle Badewannen! Auch andere Obst- oder Gemüsesorten benötigen extrem viel Wasser. Aber: In vielen Anbaugebieten regnet es kaum. Das heißt: Die Plantagen und Felder müssen extra bewässert werden. In den eh schon trockenen Gebieten führt das oft zu Wasserknappheit und Dürre.
(Video vom 26.4.24)
Um Obst und Gemüse zu ernten, werden in vielen Ländern sogenannte Saisonarbeiter benötigt. Das sind Menschen, die nur während der Erntezeit arbeiten und dafür sogar oft aus anderen Ländern anreisen. Untersuchungen und Kontrollen haben gezeigt, dass viele dieser Menschen unter schlimmen Bedingungen arbeiten: Viele arbeiten zum Beispiel zu lange und werden nicht gut bezahlt. Oft arbeiten sie sogar, ohne eine Pause zu machen - obwohl all das eigentlich verboten ist.
Zum Schluss muss das reife Obst und Gemüse noch zu uns in den Supermarkt gelangen. Dafür muss es über weite Strecken aus dem Ausland transportiert werden - zum Beispiel mit Zügen, Lastwagen, Schiffen oder per Flugzeug. Bei dem Transport wird viel von dem Gas CO₂ ausgestoßen - das trägt zur Erderwärmung, also zum Klimawandel bei.
Obst und Gemüse ohne schlechtes Gewissen
Wenn ihr ohne schlechtes Gewissen Erdbeeren und Co. kaufen wollt, könnt ihr vor allem auf zwei Dinge achten: Am besten kauft ihr Obst und Gemüse regional und saisonal. Regional bedeutet: Das Obst und Gemüse kommt aus der Gegend, in der ihr wohnt. Saisonal bedeutet, das Obst und Gemüse hat Saison - wächst also zu dem Zeitpunkt in der Natur. Hier haben wir eine Übersicht für euch, wann was wächst:
Quelle: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Im Winter gibt es doch nur Kohl in Deutschland? Stimmt nicht ganz. Aber es gibt schon viel Kohl - aber immerhin viele verschiedene!
auf den Feldern wächst: Grünkohl, Lauch, Rosenkohl
im unbeheizten Gewächshaus gibt es: Feldsalat, Rucola
Im März wird es auf den Feldern wirklich leer in Deutschland. Das war wohl früher auch mal der Grund dafür, dass ausgerechnet dann in der christlichen Religion Fastenzeit ist.
auf den Feldern wächst: Lauch
im unbeheizten Gewächshaus gibt es: Feldsalat, Rucola, Rhabarber, Kopfsalat
Im Mai ist auf Deutschlands Feldern richtig viel los - besonders bei Salat gibt es echt viele Sorten! Und - je nach Wetter - sind auch die ersten Erdbeeren in Deutschland reif.
Jetzt gibt es nochmal richtig viel zu ernten in Deutschland - und eine große Auswahl an Obst und Gemüse aus der Region. Jetzt werden auch die meisten Trauben geerntet, zum Beispiel auch, um Wein daraus zu machen.
Auch im Oktober gibt es noch fast alles - deshalb wird in diesem Monat auch das christliche Erntedankfest gefeiert. Und der Kürbis hat jetzt Hochsaison - passend zu Halloween!
im unbeheizten Gewächshaus gibt es: Kohlrabi, Kopfsalat
eingelagert: Äpfel, Birnen, Chicorée
Jetzt ist es wieder endgültig leer auf den Feldern in Deutschland. Vieles gibt es aber eingelagert noch regional zu kaufen - zum Beispiel Äpfel und Birnen! Und im Gewächshaus gedeiht jetzt der Feldsalat - er ist deshalb eine sehr beliebte Beilage zum Weihnachtsessen.
auf den Feldern wächst: Grünkohl, Lauch, Rosenkohl