Tausende Menschen protestierten in der Hauptstadt Minsk.
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Es ist bereits das zehnte Wochenende, an dem Zehntausende Menschen in Belarus gegen den Präsidenten Alexander Lukaschenko protestieren. Obwohl die Gewalt von Polizei und Soldaten gegen die Demonstrierenden immer mehr zunimmt, gehen die Menschen weiter gegen ihn auf die Straße.
Warum wird gegen Alexander Lukaschenko protestiert?
Alexander Lukaschenko.
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Dieser wurde Anfang August zum Sieger der Wahl erklärt - angeblich auch mit großer Mehrheit. Die Demonstrantinnen und Demonstranten gehen aber davon aus, dass Lukaschenko bei der Wahl betrogen hat und nur so gewinnen konnte. Auch die Europäische Union erkennt das Wahlergebnis nicht an, sie hält es also auch für gefälscht.
Die Menschen möchten durch ihre Proteste den Präsidenten zum Rücktritt zwingen. In der Hauptstadt Minsk waren es besonders viele Demonstranten. Einige hatten sich rote oder weiße Kleider angezogen oder Fahnen geschwenkt. Rot und weiß sind die Farben der Opposition, also der politischen Gegner von Lukaschenko.
Viel Polizei und Soldaten im Einsatz
Bei den Demonstrationen waren auch wieder viele Polizisten und viele Soldaten im Einsatz. Experten sagen, dass die Regierung und der Präsident damit die Menschen einschüchtern möchten, um an der Macht bleiben zu können.
Die Polizisten und Soldaten gehen bei den Protesten sehr gewalttätig gegen die Menschen vor. Zuletzt haben sie Wasserwerfer und Tränengas eingesetzt. Am Wochenende haben sie sogar angedroht, auf die Menschen zu schießen. Wohl hauptsächlich, um den Menschen Angst zu machen. Viele hundert Menschen wurden festgenommen.
Die Polizei versucht die Menschen daran zu hindern, zu protestieren. In Minsk wurden auf einigen Plätzen Hindernisse aus Stacheldraht aufgebaut. Außerdem wurden U-Bahnstationen gesperrt. Sogar das Internet wurde für einige Zeit lahmgelegt.
Seit 26 Jahren ist Alexander Lukaschenko der Präsident von Belarus. Viele Menschen dort, aber auch in anderen Ländern, haben Lukaschenko in den vergangenen Jahren immer wieder kritisiert. Er denke vor allem an seinen eigenen Vorteil und nicht an die Menschen im Land. Außerdem könnten die Menschen in Belarus nicht immer frei ihre Meinung sagen und hätten kaum ein Mitspracherecht, was in dem Land passiert. Viele kämen ins Gefängnis, wenn sie Lukaschenko und seine Regierung kritisierten. Außerdem sei es an der Zeit für einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin. In den meisten europäischen Ländern dürfen Präsidenten gar nicht so lange an der Macht bleiben.
Nicht alle sind gegen Lukaschenko
Die Länder der Europäischen Union und auch viele andere Länder erkennen Lukaschenko nicht mehr als Präsident an. Nur das Land Russland und China halten offenbar noch zu ihm.