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logo! erklärt:Extremes Niedrigwasser im Rhein
Der Rhein ist eine der befahrensten Wasserstraßen der Welt. Riesige Frachter sind dort unterwegs. Doch bei Niedrigwasser läuft alles anders.
Die Probleme durch Niedrigwasser
Frachtschiffe auf Flüssen transportieren ziemlich viel an allen möglichen Waren: Kleidung, Lebensmittel, Rohstoffe wie Kohle oder Chemikalien, um Plastik und Medikamente herzustellen oder Öl zum Heizen. Ein großes Frachtschiff kann etwa so viel laden wie 100 Lastwagen! Es sei denn, es ist Niedrigwasser, so wie jetzt. Denn dann dürfen die Schiffe nicht so tief im Wasser liegen.
Ihr kennt das ja bestimmt: Ob fünf oder zwei Leute auf eurem Schlauchboot sitzen, ist ein Unterschied - das Boot sinkt bei mehr Gewicht tiefer ins Wasser ein. Damit die Frachtschiffe bei Niedrigwasser nicht so tief im Wasser liegen, dass sie am Boden aufsetzen, dürfen sie deshalb nicht so schwer beladen werden. Zurzeit steht das Wasser im Rhein so niedrig, dass jedes Schiff nur noch halb so voll wie sonst beladen werden kann.
Ihr kennt das ja bestimmt: Ob fünf oder zwei Leute auf eurem Schlauchboot sitzen, ist ein Unterschied - das Boot sinkt bei mehr Gewicht tiefer ins Wasser ein. Damit die Frachtschiffe bei Niedrigwasser nicht so tief im Wasser liegen, dass sie am Boden aufsetzen, dürfen sie deshalb nicht so schwer beladen werden. Zurzeit steht das Wasser im Rhein so niedrig, dass jedes Schiff nur noch halb so voll wie sonst beladen werden kann.
Denn die großen Schiffsschrauben, mit denen die Frachtschiffe angetrieben werden, wühlen bei zu niedrigem Wasserstand den Boden auf. Dadurch könnte Dreck ins Getriebe kommen - und das Schiff im schlimmsten Fall blockieren. Deshalb fahren die Frachtschiffe langsamer als sonst - und der gesamte Warentransport dauert länger.
Wenn die Schiffe weniger Waren transportieren, stauen sich in den Häfen die Waren. Viele der Waren, die mit dem Schiff transportiert werden, werden deshalb viel später geliefert. Und noch was staut sich: die Schiffe! Wenn die Schiffe mit weniger Ladung fahren, müssen logischerweise viel mehr Schiffe fahren, um die Ladung zu transportieren. Aber so viele Schiffe passen ja gar nicht in die Häfen. Außerdem müssen für sie in den Häfen auch Kräne frei sein, die die großen Container von den Schiffen runter - und draufheben können. Oft müssen die Frachtschiffe auf das Ent- und Beladen deshalb länger warten als geplant.
Weil die einzelnen Frachtschiffe weniger transportieren können, müssen sie viel öfter fahren, um die Ladung von einem Ort zum anderen zu bringen. Das heißt: Sie brauchen viel mehr Energie als sonst. Frachtschiffe werden mit Schweröl betankt. Das ist aber zurzeit ziemlich teuer. Wenn die Schiffe jetzt also mehr Schweröl verbrauchen, weil sie öfter fahren müssen, wird der Transport der Waren teurer. Also werden die Waren am Ende auch wieder teurer verkauft, um die höheren Energiekosten bezahlen zu können. Am Ende könnten eure Eltern also das Niedrigwasser am Geldbeutel merken. Und das in einer Zeit, wo sowieso schon alles teurer geworden ist.
Wieso das Problem nicht so leicht zu lösen ist
Eine Lösung wäre, andere Schiffe zu bauen. Und zwar solche, die weniger tief im Wasser liegen bei mehr Ladung - zum Beispiel, indem sie breiter sind. Solche Schiffe werden zurzeit entwickelt. Neue Frachtschiffe zu bauen, braucht allerdings ziemlich viel Zeit. Es wäre außerdem zu teuer und zu aufwendig, alle Frachtschiffe sofort auszutauschen.
Eine andere Möglichkeit wäre, am Flussbett zu arbeiten - es zu vertiefen und zu begradigen, damit weniger Wasser versickert oder in Nebenarme fließt. Das ist allerdings nicht so gut für die Natur, denn die Nebenarme und Auwälder am Rhein sind ein wichtiger Lebensraum für viele Tiere- und Pflanzenarten. Außerdem schützen die Auen vor Hochwasser.
Überlegt wird auch, mehr Schleusen zu bauen. Mit Hilfe dieser Art Treppen für Schiffe könnten besonders flache Stellen überwunden werden. Aber auch hier gilt: So große Schleusen zu bauen, braucht Zeit. Und: Auch das ist ein ziemlich großer Eingriff in die Natur.