So, wie Autos Benzin brauchen, benötigen auch Schiffe einen Treibstoff. Die meisten Schiffe fahren mit Schweröl. Das Problem: Schweröl ist sehr giftig! Gelangt etwas davon ins Meer, zum Beispiel durch einen Unfall, verteilt es sich als feiner Ölfilm, setzt sich auf dem Meeresboden ab oder wird an Küsten gespült. Für Tiere und Pflanzen ist das schädlich und sogar tödlich.
Außerdem erzeugen Schiffe, die mit Schweröl fahren, besonders viele, sehr giftige Abgase. Diese Abgase müssen bei Schiffen auf See, anders als bei Autos, nicht gefiltert werden. Inzwischen gibt es ein Gesetz, in dem vorgeschrieben ist, dass weniger schädliche Abgase in die Luft gepustet werden dürfen. Trotz dieses Gesetzes gelangen noch sehr viele Schadstoffe, wie zum Beispiel Feinstaub, Ruß oder Co2, in die Luft. Das schadet dem Klima.

Weil Schweröl so schädlich ist für die Umwelt, nutzen manche Schiffe bereits einen anderen Treibstoff. Einige fahren zum Beispiel mit sogenanntem Flüssiggas. Mit diesem Treibstoff landen nicht so viele giftige Abgase in der Luft und auch nicht so viele Stoffe, die dem Klima schaden können. Aber auch Flüssiggas hat ein paar Haken: Es ist viel teurer als Schweröl, deshalb nutzen nur wenige Schiffe es als Treibstoff. Umweltschützer vom Naturschutzbund (NABU) kritisieren außerdem, dass es umweltschädlich sein kann, das Gas zu gewinnen. Außerdem kann es nicht nachwachsen - es ist also nicht unendlich verfügbar. Die Umweltschützer finden Flüssiggas trotzdem besser als Schweröl – für die Zukunft fordern sie aber, noch nach anderen Lösungen zu suchen.

Eine andere Lösung, um schädliche Abgase zu reduzieren, sind Abgasfilter: Wie der Name schon sagt, können sie Schadstoffe aus Abgasen herausfiltern, so dass weniger davon in die Luft abgegeben werden. Bei Autos zum Beispiel sind solche Filter schon längst Pflicht, bei den Schiffen aber noch nicht. Deshalb haben einige Schiffe zwar Abgasfilter, aber noch nicht alle.

Kreuzfahrtschiffe verbrauchen extrem viel Energie: zum Beispiel für Restaurants, Klimaanlagen, fürs Licht oder für Kinos und Theater an Bord. Fachleute schätzen, dass Kreuzfahrtschiffe mehr Energie benötigen als eine Kleinstadt – nicht nur, wenn sie unterwegs sind, sondern auch dann, wenn sie im Hafen liegen: Denn viele Schiffe lassen ihren Motor auch im Hafen laufen und die schädlichen Abgase verpesten dann die Luft in den Küstenstädten.

Umweltfreundlicher wäre es, den Strom von Land zu bekommen. Das funktioniert mit riesigen Anlagen im Hafen, sogenannten Landstromanlagen: Ein fahrbarer Roboterarm versorgt dann das Schiff über eine Spezialsteckdose mit Strom aus der Anlage. Klar, das geht nur so lange, wie das Schiff auch im Hafen liegt. Der Strom aus diesen Anlagen stammt meistens aus erneuerbaren Energien, zum Beispiel aus Wasserkraft, und ist dadurch umweltfreundlicher. Das Schiff muss dann außerdem den Motor nicht laufen lassen - das könnte den Ausstoß von Schadstoffen reduzieren. Viele Schiffe haben auch inzwischen die Möglichkeit, solche "Landstromanlagen" zu nutzen - aber es gibt weltweit noch sehr wenige Häfen mit so einer Anlage.