Sie gilt als eine der gefährlichsten Fluchtrouten der Welt: die Strecke durch den Darién-Dschungel zwischen Kolumbien und Panama in Mittelamerika. Und genau auf dieser Route sind laut dem Kinderhilfswerk Unicef immer mehr Kinder unterwegs: In den ersten vier Monaten des Jahres waren es 30.000, das sind fast anderthalb mal so viel wie im selben Zeitraum ein Jahr zuvor.
Deshalb ist der Darién-Dschungel so gefährlich
Die Strecke durch den Dschungel ist mittlerweile die Haupt-Fluchtroute in die USA. Es ist die einzige Landverbindung von Südamerika nach Norden. Zu Fuß braucht man etwa eine Woche für die 100 Kilometer durch dichten Tropenwald. Es gibt keine Straße, der Weg ist stellenweise gebirgig und sumpfig. Bewaffnete Banden kontrollieren die Route, es kommt zu Morden, Menschenhandel und Raub. Von den 30.000 Kindern dieses Jahr auf der Route waren laut Unicef etwa 2.000 unbegleitet oder von ihrer Familie getrennt. Viele Kinder seien auf der Route ums Leben gekommen, sagt Unicef. Die Überlebenden kämen meist krank, verletzt und häufig traumatisiert an.
Mehr als eine halbe Million Menschen haben 2023 den Darién-Dschungel durchquert. Dieses Jahr könnten sich 800.000 Menschen auf den gefährlichen Weg machen, schätzen Hilfsorganisationen.