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Alles, was ihr über Handball wissen müsst
Beim Handball spielen zwei Mannschaften gegeneinander. Jede besteht aus sieben Spielerinnen oder Spielern: sechs Feldspielern und einem Torwart. Bis zu neun weitere Spieler können noch auf der Bank sitzen und beliebig oft ein- und ausgewechselt werden. Bei den Profis gibt es zwei Halbzeiten von jeweils 30 Minuten. Jugend-Mannschaften spielen meistens kürzer. Zwischen den beiden Halbzeiten gibt es eine Pause von zehn bis fünfzehn Minuten.
Handball ist Hallensport Nummer 1 in Deutschland.
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Ziel ist es, den Handball in das gegnerische Tor zu werfen. Und klar: Die Mannschaft, die beim Schlusspfiff die meisten Tore geworfen hat, hat gewonnen. Die Handballtore sind drei Meter breit und zwei Meter hoch. Ein Netz hinter dem Tor fängt den Ball auf.
Was ist erlaubt?
Auf dem Weg zum Tor dürfen die Spielerinnen und Spieler dribbeln und sich den Ball zuwerfen. Wer nicht dribbelt, darf höchstens drei Schritte mit dem Ball machen. Der Ball darf auch nur drei Sekunden festgehalten werden. Deshalb ist Handball ein sehr schneller Sport: Die Schiedsrichter müssen ihre Augen fast überall gleichzeitig haben! In der Regel gibt es zwei Schiedsrichter: einen Feld- und einen Torschiedsrichter.
Handball ist ein super schneller Sport.
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Was ist nicht erlaubt?
Beim Handball dürfen die Spielerinnen und Spieler ihren Körper zwar zum Blocken oder Sperren der Gegenspieler benutzen und dabei geht es manchmal ordentlich zur Sache. Doch es gibt auch einige Dinge, die nicht erlaubt sind. Dazu gehören zum Beispiel: Ball wegreißen, Gegenspieler am Trikot festhalten oder zu heftig stoßen.
Was passiert bei einem Foul?
Verstoßen die Spieler gegen diese Regeln, pfeift der Schiedsrichter. Dann kann er zum Beispiel einen Freiwurf geben. Der wird an der Stelle ausgeführt, an der das Foul passiert ist. Allerdings immer hinter der gestrichelten Linie, dem Neun-Meter-Kreis. Verliert ein Spieler durch ein Foul klar die Chance auf ein Tor, gibt der Schiedsrichter oder die Schiedsrichterin einen Siebenmeter. Von einem Punkt, der sieben Meter vor dem Tor ist, tritt ein Spieler dann gegen den Torwart an und wirft aufs Tor.
Nach einer Roten Karte muss der Spieler oder die Spielerin vom Platz.
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Bei schweren Fouls können die Schiedsrichter auch einen Spieler für eine Zeitstrafe von zwei Minuten auf die Bank setzen. In dieser Zeit muss die Mannschaft dann mit einem Spieler weniger auf dem Feld kämpfen. Nach drei Zwei-Minuten-Zeitstrafen oder einer Roten Karte darf ein Spieler gar nicht mehr mitspielen.
Fun Fact: Handballer lieben Harz
Harz, also das klebrige Zeug, das ihr von Bäumen kennt, ist für die meisten Handballer beim Spielen ein Muss. Früher wurde tatsächlich Baumharz verwendet, heute gibt es künstliches Harz zu kaufen. Handballer nutzen es, um den Ball griffiger zu machen und damit besser unter Kontrolle zu haben. So kann im Spiel besser geworfen und gefangen werden. Der Ball klebt durch das Harz ein bisschen und durch den besseren Grip sind auch spektakuläre Aktionen wie einhändiges Fangen oder besondere Trickwürfe möglich.
5 weitere spannende Fakten zum Handball
Vor über 2.000 Jahren gab es schon Spiele, bei denen ein Ball mit der Hand geworfen wurde. Bei den Griechen hieß das Spiel Harpaston, die Römer nannten es Harpastum. Es war sehr beliebt und so etwas wie die Mischung aus dem heutigen Handball- und Rugbyspiel.
Der deutsche Turnlehrer Max Heiser erfand 1917 das Handballspiel, so wie wir es heute kennen. Allerdings wurde der Spielsport damals noch "Torball" genannt und hieß nicht wie heute "Handball".
Anfangs durften nur Frauen und Mädchen Handball spielen. Der Erfinder Max Heiser wollte damit verhindern, dass sie Fußball spielten. Er fand, dass es beim Fußball zu heftig zur Sache ginge und das Verletzungsrisiko für Frauen zu hoch sei. Deshalb waren in den ersten Handballregeln auch Zweikämpfe und Körperkontakt komplett verboten. Erst 1919 änderte Carl Schelenz, ein Sportlehrer aus Berlin, die Regeln. Nun waren auch Zweikämpfe erlaubt und Männer durften an dem Sport teilnehmen.
Anfangs wurde Handball auf dem Rasen und unter freiem Himmel gespielt. Dieses sogenannte Feldhandball wurde in Europa schnell beliebt - außer im Norden Europas. Dort war es einfach oft zu kalt und zu nass, um unter freiem Himmel zu spielen. Kurzerhand verlegten die Skandinavier ihre Handballspiele in eine Halle. Der Hallenhandball war geboren.
Gleich zweifaches Gold gewannen die deutschen Herren bei der ersten Handball-Weltmeisterschaft im Jahr 1938. Damals gab es nämlich noch zwei Turniere: die Weltmeisterschaft im Feldhandball und die im Hallenhandball. Mittlerweile gibt es aber nur noch die Weltmeisterschaft in der Halle. Die unter freiem Himmel fand 1966 zum letzten Mal statt und wurde danach abgeschafft.