Mal Wut auf den Lehrer oder die Lehrerin zu haben - das kommt vor. Aber immer mehr Menschen drücken diese Wut auch richtig heftig aus: mit Beschimpfungen, Schlägen, Tritten. Immer mehr Lehrerinnen und Lehrer erfahren Gewalt in der Schule. Das hat eine Umfrage bei den Schulleitungen von 1.300 Schulen in Deutschland ergeben. Knapp zwei Drittel der befragten Schulleitungen berichteten, dass es in den vergangenen fünf Jahren zu Fällen kam, bei denen Lehrkräfte beschimpft, bedroht, beleidigt, gemobbt oder belästigt wurden. 2018 hat das nur knapp die Hälfte aller befragten Schulleitungen berichtet.
Nicht Schülerinnen und Schüler üben Gewalt aus
Körperliche Gewalt, also Schläge und Tritte gegen Lehrkräfte, ist in mehr als einem Drittel der befragten Schulen vorgekommen. Auch das ist im Vergleich zu 2018 eine Steigerung. Bei Gewalt geht es allerdings auch um psychische Gewalt. Das ist Gewalt, die mit Worten verübt wird - wie zum Beispiel Beleidigungen und Drohungen. Diese Art von Gewalt geht laut der Untersuchung nicht nur von Schülerinnen und Schülern aus - sondern vor allem auch von Eltern. Direkte Angriffe mit Worten kommen demnach häufiger von Eltern als von Schülerinnen und Schüler vor. Die würden psychische Gewalt eher bei Social Media ausüben, in Form von Cybermobbing.
Der Verband Bildung und Erziehung (VBE), der die Interessen von Lehrerinnen und Lehrer vertritt, fordert, Lehrkräfte besser zu schützen. Es fehle zum Beispiel an Unterstützung für Lehrerinnen und Lehrer, die Gewalt erlebt haben.
Diesen Text hat Meike geschrieben.
Du kannst als Gast oder mit deinem ZDFtivi-Profil kommentieren.