Es war eine suuuper spannende Wahl - und richtig knapp: Frankreich hat ein neues Parlament gewählt. Viele waren fest davon ausgegangen, das Parteienbündnis rund um die extrem rechte Partei "Rassemblement National" würde die Wahl gewinnen.
Doch dann kam alles ganz anders.
Linksbündnis liegt in Frankreich vorn
Der "Rassemblement National" landete nur auf Platz 3. Vorne liegt stattdessen das Bündnis aus linken und grünen Parteien, "Nouveau Front Populaire".
Das Parteienbündnis des jetzigen Präsidenten, Emmanuel Macron, hat es auf Platz 2 geschafft. Für diejenigen, die befürchtet hatten, dass Frankreich in Zukunft von einer extrem rechten Gruppierung regiert werden könnte, ist das eine riesige Erleichterung. Der "Rassemblement National" hat nämlich Ziele, mit denen längst nicht alle Menschen einverstanden sind, wie beispielsweise
- dass weniger Menschen aus anderen Ländern nach Frankreich ziehen dürfen.
- dass viel strengere Regeln für Schulen gelten sollen, wie komplettes Handyverbot und Schuluniformen.
- Dass die französische Wirtschaft gefördert werden soll, ohne viel Rücksicht auf andere EU-Länder.
- Dass einige Regeln der EU geändert werden sollen.
Mit dem Bündnis "Nouveau Front Populaire" sind aber auch längst nicht alle einverstanden: Die Parteien, die sich hier zusammengetan haben, haben eigentlich gar nicht so viel gemeinsam. Es könnte für sie sehr schwierig werden, zusammenzuarbeiten. Außerdem sehen viele den Chef der "Nouveau Front Populaire", Jean-Luc Mélenchon, kritisch. Zum Beispiel, weil er sich nicht immer klar für die EU ausspricht und weil er die Angriffe der Hamas in Israel nicht deutlich verurteilt hat.
Ob er und seine "Nouveau Front Populaire" aber am Ende überhaupt das Sagen haben werden, ist sowieso noch völlig unklar. Denn sie haben zwar die meisten Stimmen, aber nicht die absolute Mehrheit, also mehr als die Hälfte aller Sitze im Parlament gewonnen. Sie können deshalb nicht allein regieren.
Um eine Regierung zu bilden, müssen die Politikerinnen und Politiker jetzt viel miteinander reden, um herauszufinden, wer mit wem zusammenarbeiten könnte.