Grau und kalt sieht der Bodensee im Süden Deutschlands an diesem Tag aus. Trotzdem macht sich ein Team aus Forschern und Fischern auf den Weg. Denn die Gruppe möchte herausfinden, wie viele und welche Fische im Bodensee leben. "Inventur" nennt man so ein Durchzählen auch.
Ein Fisch, zwei Fische, drei Fische ...
Das klingt mühsam und fast unmöglich, denn der Bodensee ist riesig! Zum Glück gibt es aber einen mathematischen Trick: Denn die Experten zählen nur einen kleinen Teil der Fische und berechnen dann wie viele Fische in etwa im Bodensee sind. Dazu wurden etwa 400 Netze wurden im See verteilt, damit das Team an unterschiedlichen Stellen Fische fangen und dann zählen kann. Im Bodensee leben nämlich viele unterschiedliche Fischarten, wie zum Beispiel Rotaugen, Hechte, Zander, Barsche und Felchen. Die gefangenen Tiere werden anschließend verkauft oder für weitere Forschungen verwendet. Was im Netz landet, ist immer eine Überraschung. Bei der ersten Zählaktion vor etwa 10 Jahren haben die Forschenden sogar einen Fisch gefunden, der eigentlich schon als ausgestorben galt.
Unerwünschte Gäste
Es gibt aber auch Fische, die im See stören, sagen die Wissenschaftler. Zum Beispiel Stichlinge oder Sonnenbarsche. Die Tiere stammen wohl aus Aquarien und wurden von Menschen im See ausgesetzt. Dort machen sie aber anderen Fischen zu schaffen. Die Stichlinge fressen den Felchen das Futter weg und machen sich auch über deren Eier und Larven her. Deshalb ist das Team froh, diesmal bisher auf deutlich weniger Stichlinge zu stoßen als bei der letzten Zählung vor fünf Jahren.
Dieser Text ist von Karola und der Kinder-dpa.