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Der Gesellschaft helfen - weil man muss?

Sollten junge Menschen nach dem Schulabschluss dazu verpflichtet werden, einen "allgemeinen Pflichtdienst" zu machen - also eine Arbeit, die vielen Menschen hilft?

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Ein paar Jahre in der Schule habt ihr wahrscheinlich noch vor euch. Manche von euch haben aber bestimmt schon Pläne für die Zeit direkt nach der Schule: erst mal reisen, direkt eine Ausbildung machen oder studieren. Es könnte aber auch sein, dass ihr alle nach der Schule erst mal einen allgemeinen Pflichtdienst machen müsst. Darüber wird gerade nämlich diskutiert.

Auf der linken Seite ein Mädchen, das einer älteren Dame beim Haarekämmen hilft. Auf der rechten Seite ein Bundeswehr-Soldat bei einer Übung
Ein allgemeiner Pflichtdienst könnte zum Beispiel bedeuten, älteren Menschen zu helfen oder zur Bundeswehr zu gehen.
Quelle: imago/Collage: ZDF

Eine allgemeiner Pflichtdienst würde bedeuten, dass ihr für einen bestimmten Zeitraum nicht euer Ding machen könntet, sondern etwas für die Allgemeinheit tun müsstet. Ihr wärt dann also verpflichtet, eine Zeit lang zum Beispiel alte oder kranke Menschen zu pflegen, bei der Feuerwehr mitzuarbeiten, Kinder- oder Jugendgruppen zu betreuen oder zur Bundeswehr, also der deutschen Armee, zu gehen. Beim allgemeinen Pflichtdienst geht es darum, eine Arbeit zu machen, die vielen Menschen hilft.

Das spricht für einen allgemeinen Pflichtdienst

Befürworter finden: Wenn man eine Zeit lang anderen hilft, dann könnte das dazu führen, dass alle besser zusammenhalten. Außerdem würden die jungen Leute selbst erleben, wie wichtig die Berufe in diesen Bereichen sind. Und sie würden Neues erleben und vieles lernen, das sie später gut gebrauchen könnten.

In einigen Bereichen werden außerdem dringend Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gesucht. Immer weniger Menschen haben sich in den vergangenen Jahren zum Beispiel dazu entschlossen, zur Bundeswehr zu gehen. Dort fehlen deshalb viele Soldatinnen und Soldaten.

Auch in Pflegeeinrichtungen oder Kindergärten fehlt es an Personal. Die jungen Leute könnten dort einige Aufgaben übernehmen. Sie würden außerdem einen Einblick bekommen und sich später vielleicht selbst für solche Berufe entscheiden.

Das spricht gegen einen allgemeinen Pflichtdienst

Gegnerinnen und Gegner finden: Es sei nicht richtig, die Personalprobleme dadurch zu lösen, dass junge Menschen zur Arbeit verpflichtet werden. Manche Politiker schlagen deshalb vor, lieber dafür zu sorgen, dass solche Jobs wie in der Pflege in Zukunft für mehr Menschen interessant sind. Dazu müssten sie beispielsweise besser bezahlt werden.

Andere bezweifeln, dass so ein Pflichtjahr überhaupt möglich ist. Sie sagen, die Gesetze in Deutschland erlaubten es nicht, dass jemand zu einer Arbeit gezwungen wird. Und: Man sollte niemanden zwingen eine Arbeit zu machen, die derjenige vielleicht nicht machen will. Denn dann würde er die Arbeit vielleicht auch nicht gut machen.

Etwas Ähnliches gab es schon mal

Tatsächlich gab es so etwas Ähnliches schon mal in Deutschland. Allerdings nur für junge Männer. Bis 2011 galt nämlich die Wehrpflicht: Alle Männer in Deutschland mussten für einige Zeit zur Bundeswehr. Wollten sie das nicht, mussten sie Zivildienst leisten - also zum Beispiel ältere Menschen pflegen oder in Jugendzentren aushelfen.

Feldjäger der Bundeswehr während der Übung "Schneller Adler"
Soldaten der Bundeswehr bei einer Übung
Quelle: Michele Tantussi/Reuters

Nachdem die Wehrpflicht abgeschafft wurde, gab es den Bundesfreiwilligendienst. Seitdem können sich Frauen und Männer freiwillig ein Jahr engagieren. Das machen in Deutschland im Moment etwa 100.000 Menschen, vor allem junge Leute.

Was haltet ihr davon? Wie würdet ihr es finden, wenn wirklich so ein Dienstpflicht kommt? Schreibt unten in die Kommentare!

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