Schwarze wurden in Südafrika über viele Jahrzehnte von Weißen unterdrückt.
Diese Zeit nennt man Apartheid.
Die Apartheid ist inzwischen abgeschafft - trotzdem werden Schwarze auch heute noch benachteiligt.
Links für Schwarze, rechts für Weiße: Sogar öffentliche Toiletten waren strikt getrennt.
Quelle: ap
Das Wort "Apartheid" kommt aus der Sprache Afrikaans und bedeutet so viel wie "Trennung". Und genau darum ging es viele Jahrzehnte in Südafrika: Schwarze Menschen mussten in dieser Zeit strikt getrennt von Weißen leben - und zwar wegen ihrer Hautfarbe. Sie wurden unterdrückt und hatten viel weniger Rechte:
Schwarze Kinder mussten andere Schulen besuchen.
Schwarze durften zum Beispiel auch nicht in dieselben Schwimmbäder, Bibliotheken oder Busse wie Weiße.
Außerdem durften Schwarze nichtan Wahlen teilnehmen.
Wer sich diese Regeln nicht gefallen ließ, wurde von der Polizei bestraft und sogar eingesperrt. Weiße hatten also das Sagen im Land - und das, obwohl viel mehr Schwarze Menschen dort lebten.
Ein Taxi nur für Weiße: Auch hier hatten Schwarze keinen Zutritt.
Quelle: dpa
Vom Freiheitskämpfer zum Präsidenten
Irgendwann begannen die Schwarzen, sich gegen diese Ungerechtigkeit zu wehren. Einige begannen, dagegen zu protestieren. Ihr Anführer: Nelson Mandela. Für seine Proteste kam er sogar ins Gefängnis. Aber nicht einmal das brachte ihn davon ab, sich für die Rechte von Schwarzen einzusetzen. Hier erfahrt ihr mehr über den berühmte Freiheitskämpfer:
Wie der Freiheitskämpfer Südafrika veränderte - und die Welt.
1:38 min
Anfang der 1990er Jahre wurde die Apartheid in Südafrika nach und nach abgeschafft. 1994 passierte für viele Menschen etwas Unglaubliches: Zum ersten Mal durften Schwarze an Wahlen teilnehmen. Sie wählten Nelson Mandela zum ersten Schwarzen Präsidenten Südafrikas - ein richtiger Meilenstein!
Ende gut, alles gut? Naja ...
Früher wäre das undenkbar gewesen: Cyril Ramaphosa ist der fünfte schwarze Präsident Südafrika.
Quelle: Reuters
Seit mehr als 30 Jahren ist die Apartheid abgeschafft. Mittlerweile regiert mit Cyril Ramaphosa der fünfte schwarze Präsident in Südafrika. Klingt so, als sei inzwischen alles gut? Tja, nicht ganz: Die jahrzehntelange Apartheid hat Spuren hinterlassen - und so gibt es in Südafrika immer noch einige Probleme:
Quelle: Reuters/rogan ward
Viele Schwarze in Südafrika haben schlechter bezahlte Jobs oder sind arbeitslos. Und das bedeutet oft: kaum Geld zum Leben.
Einige leben nach wie vor in sogenannten "Townships", also in ärmeren Gebieten außerhalb der Städte. Statt in richtigen Häusern leben viele von ihnen dort in Blechhütten.
Außerdem gibt es noch immer Vorurteile und Anfeindungen zwischen Weißen und Schwarzen in Südafrika. Beispielsweise fühlen sich schwarze Kinder in der Schule wegen ihrer Hautfarbe oft ungerecht behandelt.
Also: Die Situation von Schwarzen hat sich seit Ende der Apartheid verbessert. Trotzdem wird es wohl noch Jahre dauern, bis Schwarze exakt die gleichen Chancen haben wie Weiße. Viele fühlen sich von der Politik im Stich gelassen und fordern: Alle Menschen in Südafrika sollen gleich behandelt werden - Schwarze wie Weiße.