Keanu ist ein begeisterter Kletterer. Deshalb hat Emil Keanu einen Gutschein für die Kletterhalle geschenkt. Doch als sie sich dort treffen, scheint Keanu gar nicht begeistert zu sein. Als Emil ihn darauf anspricht, erzählt Keanu, dass er über den Klassenchat ein schlimmes Video geschickt bekommen hat. Darin sieht man einen Bergsteiger in eine Schlucht stürzen. Die schrecklichen Bilder gehen ihm jetzt nicht mehr aus dem Kopf.
Warum gibt es so viele brutale Videos im Netz?
Soziale Netzwerke und Chats werden häufig genutzt für Videos mit gewalttätigen oder pornografischen Inhalten. Diese können mühelos hochgeladen werden und verbreiten sich dann sehr schnell im Netz. Je extremer diese Videos sind, desto häufiger werden sie geklickt und geteilt. Viele halten es für cool und für eine Art von Mutprobe, sich solche Videos anzuschauen. Die Inhalte sind jedoch häufig sehr verstörend. Bei vielen Nutzer*innen lösen sie Angst oder Aggressionen aus. Und wer die Bilder einmal im Kopf hat, kann sie auch nicht so schnell vergessen.
Was kannst du tun, wenn du ein solches Video bekommst?
Wenn du Videos mit brutalen Bildern bekommst, lösch sie am besten gleich. Lass dir keine Angst einjagen und dich nicht unter Druck setzen! Es ist nicht cool oder mutig, sich solche Videos anzuschauen. Sie schaden nur dir selbst. Wichtig ist, dass du die Nachricht nicht weiter verbreitest. Denn dadurch könntest du auch andere unnötig verängstigen und einschüchtern. Das gilt auch dann, wenn du diese Videos weiter verschickst, weil du dich über solche Videos aufregst, kritisch dazu stehst und sie verabscheust. Jeder weitere Kontakt mit solchen Inhalten fördert deren Verbreitung im Netz.
Manche Messenger bieten dir die Möglichkeit, solche schlimmen Videos zu melden. Du informierst die Betreiber der Plattform. Die prüfen das Video und löschen es, wenn es zu brutal ist. So verhinderst du, dass das Video über die Plattform weiter verbreitet werden kann.
„Happy Slapping“ ist strafbar!
"Fröhliches Draufschlagen“ ist ein absolut unpassender Begriff für dieses abstoßende Phänomen im Netz: Kinder und Jugendliche werden vorsätzlich verprügelt und dabei von ihren Tätern gefilmt. Diese Videos werden dann über Messenger verbreitet. Die Opfer haben keine Chance die Verbreitung zu verhindern. Zu den körperlichen Schmerzen kommt dann die Demütigung, dass ihre schmerzhaften Prügel von vielen einfach zum Spaß angeschaut werden und darüber gelacht werden kann. Diese Verletzung des Persönlichkeitsrechts ist für die Opfer oft die schlimmste Belastung.
Wenn du ein Video siehst, in dem jemand geschlagen wird, sprich mit deinen Eltern oder Lehrer*innen darüber. Solche Taten müssen bei der Polizei gemeldet werden.
Happy Slapping, gesprochen häpi släping, bedeutet Verprügeln und gleichzeitiges Filmen von fremden Personen und anschließendes Verschicken der Aufnahmen an Freunde oder Veröffentlichung im Netz.
Mehr zu dem Thema findest du auch unter:
Bei klicksafe.de gibt es auch Unterrichtsmaterialien zu App+on.