Die durch das Virus verursachte Veränderung der Arbeitswelt gibt den eigenen vier Wänden eine neue Bedeutung. Die Wohnung wird zum Mittelpunkt des täglichen Lebens. Der Mensch verlässt nicht mehr morgens das Haus, um zur Arbeit zu gehen, sondern er bleibt zu Hause.
Neue Wohn- und Verkehrskonzepte
Für Dr. Frank Friesecke, Leiter des Arbeitskreises Landmanagement bei der Gesellschaft für Geodäsie und Geoinformation und Landmanagement, bedeutet das zum Beispiel, dass Wohnungen in Häusern den verschiedenen Wohnformen angepasst werden müssten. Und wenn zukünftig vermehrt Menschen im Homeoffice arbeiten, würde sich auch der Verkehr in den Ballungsräumen ändern: "In jedem Fall dient auch hier die Pandemie als Beschleuniger für neue städtische Verkehrskonzepte. In der Krise zeigt sich deutlich, dass die städtischen Verkehrsflächen nicht entsprechend der Nachfrage aufgeteilt sind", so Friesecke.
Manche haben aufgrund der Krise ihr Zuhause, ihre Wohnung verloren, so wie Anna und "Dutt". Sie konnten sich ihre WG-Zimmer nicht mehr leisten. Anna verlor ihren Job in der Veranstaltungsbranche. "Dutt" bekam keine Arbeit mehr bei der Messe Frankfurt. Nun leben sie mit einigen Gleichgesinnten im Wohnwagen auf einem Frankfurter Parkplatz.
Der Einsamkeit entfliehen
Der diesjährige Umsatz der Möbelindustrie verringert sich um circa fünf Prozent. Im Vergleich zu anderen Branchen ist dieses Minus noch vertretbar. Denn viele Konsumenten haben sich darauf konzentriert, ihre eigenen vier Wände zu verschönern. Verena Weiß und ihr Lebensgefährte Tim Schunk zum Beispiel sind 2020 nicht in Urlaub gefahren und haben ihr Geld stattdessen in eine neue Küche investiert.
Wie sehr hat sich das Leben beziehungsweise Wohnen in Pflegeeinrichtungen verändert? Besuchsverbot, Abstands- und Hygieneregeln erschweren das Zusammenleben und isolieren ältere Menschen in den Einrichtungen. Wie gehen die Bewohner mit diesem neuen Leben um, wie können sie der Einsamkeit und Isolation entfliehen?
- Moderation - Andrea Ballschuh