Deshalb kämpft Lorna Dawson für die Verbesserung der Böden und versucht, im großen Stil die trockengelegten schottischen Moore wieder zu vernässen. Sabine Kraushaar entwickelt in Österreich eine Saatgutmischung, um die Erosion in den Bergen aufzuhalten.
Gesunde Moorlandschaften leisten einen großen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel. Sie speichern mehr Kohlendioxid, als jedes andere Ökosystem auf der Welt. Durch das Binden von Kohlenstoff im Torf tragen sie zur Regulierung des Klimas bei. Doch das können die Moore nur, wenn sie als funktionierende Biotope erhalten bleiben. Die Bodenexpertin Lorna Dawson und ihre Kolleg*innen arbeiten im Auftrag der schottischen Regierung an der Renaturierung zahlreicher kostbaren Moorlandschaften. "Die Erosion wird gestoppt und innerhalb von zwei Jahren kehren typische Pflanzen, wie Moose, zurück. Innerhalb von fünf bis fünfzehn Jahren sind die Moore dann wieder voll funktionsfähig."
Immer mehr Hänge an abgelegenen Gipfeln der Berge sind nicht mehr gut vor dem Klimawandel und dem Einfluss der Menschen geschützt. Die Geomorphologin Sabine Kraushaar forscht mit ihrem Team seit einiger Zeit an den Hängen des Kaunertaler Gletschers. "Durch den Klimawandel ziehen sich die Gletscher immer weiter zurück, Permafrostböden schmelzen. Doch gerade der Permafrost ist die Kit-Masse, unter der das lockere Sediment nach und nach zu neuem Boden wird. Fehlt der Kit, kann sich der Boden nicht weiter entwickeln. Stattdessen gibt es Erosion." Und die birgt auch Gefahren für die Menschen, die in den Bergen leben. Sabine Kraushaar will das Abrutschen der Bodenmasse in den Bergen eindämmen und hat dazu eine spezielle Saatgutmischung entwickelt, die in den Höhenlagen der Gebirge aufgetragen werden. Die Absicht ist, dass die Wurzeln der hier wachsenden Pflanzen sich weit im Boden verbreiten und so mehr Halt bieten und die Erosion künftig verringern, bestenfalls stoppen.