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Treffpunkt Stadt

Plätze zum Leben, Lachen und Machen

von Claudia Hempel und Nils Werner

Jede Stadt braucht sie: öffentliche Räume, wo Menschen sich begegnen, feiern und spielen können – ohne Geld ausgeben zu müssen. Aufenthaltsplätze statt Einkaufszentren.

Videolänge:
29 min
Datum:
08.02.2024
:
UT - DGS
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 29.01.2026

Die Flächen für ein soziales Miteinander ohne Kommerz werden jedoch rarer. Berlin und Helsinki zeigen, wie man diesen Trend stoppt: mit innovativen Orten, offen für alle und kostenlos nutzbar.

In der finnischen Hauptstadt wurde ein solcher Ort direkt neben den Hauptbahnhof gebaut. Die Bibliothek Oodi ist eine Ode an den Wissensdurst und die Fantasie der Menschen, die weit über Bücher zum Ausleihen hinausgeht. "Oodi" ist ein Anlaufplatz für alle Menschen und doch für jede und jeden etwas anderes. Eine Art großes Wohnzimmer – mit mehr Büchern und Filmen als zu Hause, mit Platz für Musik, Ecken zum Basteln oder Schneidern.

Man kann die Instrumente kostenlos ausleihen, auch Nähmaschinen und 3-D-Drucker – oder gleich ein komplettes Foto- oder Tonstudio buchen. Es finden sich auch gemütliche Sofas, wo man Freundinnen und Freunde treffen oder auch einfach nur chillen kann. Für all das braucht es nur eine Bibliothekskarte, und die ist für alle Menschen in Finnland kostenlos.

Der 12-jährige Nima kommt fast jedes Wochenende mit seinen Eltern her und mietet das Fotostudio. Siri, Pia, Eeva und Johanna haben im "Oodi" eine Punkband gegründet und proben dort regelmäßig. Pia freut sich immer noch: "Wir haben im Internet entdeckt, dass man im 'Oodi' kostenlos Bandräume mieten kann. Die sind in Helsinki sowas von teuer und extrem schwer zu bekommen – das ist wie ein Lottogewinn."

In der Millionenmetropole Berlin sind es freie Flächen, die schwer zu finden sind – um zum Beispiel Gemüse anzubauen. Der Bedarf ist riesig, doch das Angebot an Schrebergärten minimal. Gemeinschaftsgärtner Robert Shaw vom "Prinzessinnengarten Kollektiv" hatte eine außergewöhnliche Idee: Ließe sich nicht auf einem Friedhof Gemüse anbauen? Dort gibt es Freiflächen und Grün. Fragen kostet nichts. Umso erstaunter sind die Stadtgärtnerinnen und –gärtner, als der Friedhofsverband positiv auf die Anfrage reagiert. Denn auch Friedhöfe leiden unter Kostendruck. Der Deal ist nun: Friedhofspflege gegen Pachterlass für die Beete. Und so entsteht an einem ungewöhnlichen Ort ein neuer Gemeinschaftsgarten, der allen offensteht: zum Säen, Pflanzen und Ernten – gern auch mit den anderen, die nicht lange fremd bleiben an einem Ort, den man sich teilt.

Die Flächen für ein soziales Miteinander ohne Kommerz werden jedoch rarer. Berlin und Helsinki zeigen, wie man diesen Trend stoppt: mit innovativen Orten, offen für alle und kostenlos nutzbar.

In der finnischen Hauptstadt wurde ein solcher Ort direkt neben den Hauptbahnhof gebaut. Die Bibliothek Oodi ist eine Ode an den Wissensdurst und die Fantasie der Menschen, die weit über Bücher zum Ausleihen hinausgeht. "Oodi" ist ein Anlaufplatz für alle Menschen und doch für jede und jeden etwas anderes. Eine Art großes Wohnzimmer – mit mehr Büchern und Filmen als zu Hause, mit Platz für Musik, Ecken zum Basteln oder Schneidern.

Man kann die Instrumente kostenlos ausleihen, auch Nähmaschinen und 3-D-Drucker – oder gleich ein komplettes Foto- oder Tonstudio buchen. Es finden sich auch gemütliche Sofas, wo man Freundinnen und Freunde treffen oder auch einfach nur chillen kann. Für all das braucht es nur eine Bibliothekskarte, und die ist für alle Menschen in Finnland kostenlos.

Der 12-jährige Nima kommt fast jedes Wochenende mit seinen Eltern her und mietet das Fotostudio. Siri, Pia, Eeva und Johanna haben im "Oodi" eine Punkband gegründet und proben dort regelmäßig. Pia freut sich immer noch: "Wir haben im Internet entdeckt, dass man im 'Oodi' kostenlos Bandräume mieten kann. Die sind in Helsinki sowas von teuer und extrem schwer zu bekommen – das ist wie ein Lottogewinn."

In der Millionenmetropole Berlin sind es freie Flächen, die schwer zu finden sind – um zum Beispiel Gemüse anzubauen. Der Bedarf ist riesig, doch das Angebot an Schrebergärten minimal. Gemeinschaftsgärtner Robert Shaw vom "Prinzessinnengarten Kollektiv" hatte eine außergewöhnliche Idee: Ließe sich nicht auf einem Friedhof Gemüse anbauen? Dort gibt es Freiflächen und Grün. Fragen kostet nichts. Umso erstaunter sind die Stadtgärtnerinnen und –gärtner, als der Friedhofsverband positiv auf die Anfrage reagiert. Denn auch Friedhöfe leiden unter Kostendruck. Der Deal ist nun: Friedhofspflege gegen Pachterlass für die Beete. Und so entsteht an einem ungewöhnlichen Ort ein neuer Gemeinschaftsgarten, der allen offensteht: zum Säen, Pflanzen und Ernten – gern auch mit den anderen, die nicht lange fremd bleiben an einem Ort, den man sich teilt.

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