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Steter Tropfen

Wasser sparen und bewahren

von Jonas Geisler

Wie kostbar Trinkwasser ist, führen Dürresommer dramatisch vor Augen. Schon im Juni schränken erste Kommunen den Verbrauch vorsorglich ein. Ideen zur Versorgungssicherheit sind gefragt.

Videolänge:
29 min
Datum:
15.08.2024
:
UT - DGS
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 14.08.2025

Hitzewellen und ausbleibender Regen senken den Grundwasserspiegel – während der Wasserverbrauch steigt. "plan b" zeigt, wie ein sparsamer Umgang mit der Ressource Wasser im eigenen Haushalt, in Kommunen, Industrie und Landwirtschaft möglich ist.

"Wasser ist eine wichtige, jedoch nicht unendliche Ressource, die weltweit und auch in Deutschland knapper wird", mahnt Dorothea Mergel, Projektingenieurin bei der Hamburger Wasserversorgung. "Wir müssen sorgsam damit umgehen." Deshalb arbeitet sie daran, die Trinkwasserversorgung der zweitgrößten Stadt Deutschlands zukunftsfähig zu machen. Eine von vielen Ideen ist ein Pilotprojekt mit sogenanntem Grauwasser: Im Wohnquartier Jenfelder Au wird Dusch- und Waschwasser aufbereitet und anschließend für die Toilettenspülung und Gartenbewässerung genutzt. So wird kein gutes Trinkwasser vergeudet. Hamburg beweist durch sein Experiment mit über 800 Wohnungen, dass Grauwasser-Recycling den Trinkwasserbedarf ganzer Wohngebiete immens reduziert.

In Tunesien kommt es auf jeden Tropfen an – gerade in der Landwirtschaft. Das Land mit seinen Wüstenregionen hat im Sommer mit Temperaturen von bis zu 45 Grad Celsius zu kämpfen. Der Klimawandel verstärkt die Trockenheit in dem nordafrikanischen Land. Der Agrarwissenschaftler Dr. Bellachheb Chahbani hat eine traditionelle Bewässerungsmethode weiterentwickelt, die unterirdisch eingesetzt wird und 70 Prozent Wasser einspart. "Die Landwirtschaft gehört zu den größten Wasserverbrauchern des Landes", sagt er. "Können wir den Verbrauch senken, dann entlasten wir damit die Trinkwasserversorgung enorm." Dr. Chahbani besucht Olivenfarmer im Süden des Landes, um das wassersparende System aufzubauen, und bietet ihnen damit einen Weg, ihre Farmen trotz Dürre zu erhalten – und ihre Familien zu ernähren.

In der Industrie ist das Einsparpotenzial enorm. Andreas Kirketerp ist der Wassersparer der Carlsberg-Brauerei im dänischen Fredericia. Seine innovative Anlage recycelt das Wasser, mit dem die Großbrauerei Flaschen, Dosen, Anlagen und Tanks reinigt, und macht es wieder nutzbar. Dieser Wasserkreislauf spart täglich 1800 Kubikmeter Wasser. Das entspricht dem täglichen Verbrauch von rund 14.000 Personen in Deutschland – ein enorm positiver Effekt für die lokale Trinkwasserversorgung. Die Anlage läuft seit 2021 erfolgreich und soll schon bald in weiteren Niederlassungen in besonders trockenen Ländern eingesetzt werden.

"plan b" blickt auf Ideen, die auch in Deutschland helfen könnten, das wertvolle Nass zu bewahren und sich auf weitere Dürresommer vorzubereiten.

  • Jonas Geisler

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