In Berlin entwickelt ein Projekt des Berliner Senats, "Kantine Zukunft", die städtische Gemeinschaftsgastronomie weiter. Lecker, gesund und nachhaltig soll in den Betrieben gekocht werden.
Das EU-Projekt SchoolFood4Change macht Schulen zu Orten, wo gesunde und nachhaltige Esskultur etabliert wird.
Michél Engling, Gruppenleiter Betriebsrestaurants der Berliner Verkehrsbetriebe, war zuvor Executive Chef im Ritz-Carlton und im Hilton – ein Gourmetkoch also, der jetzt tatkräftig daran arbeitet, die Qualität der Kantinenküche zu steigern und zugleich den Speiseplan nachhaltiger zu gestalten: "Ich komm' selbst aus Brandenburg und kann mich an Zeiten erinnern, wo wir beispielsweise unsere Eier auch von einer Frau aus dem Ort gekauft haben. Und ich find's einfach einen schönen romantischen Gedanken, zu sagen, dass man als großes Berliner Unternehmen die Produkte aus dem Umkreis aus Brandenburg bekommt."
Dabei unterstützt ihn das Projekt "Kantine Zukunft": Über 50 Kantinen in Kitas, Behörden und Krankenhäusern sollen auf nachhaltig getrimmt werden und so einen Beitrag zur Ernährungswende leisten – mit mindestens 60 Prozent Bio-Anteil, weniger Fleisch und mit Produkten aus der Region. So profitiert auch die Landwirtschaft im Umland von dem Projekt. Und all das, ohne den engen Kostenrahmen der Betriebskantinen zu sprengen. Bis 2028 gibt der Berliner Senat jedes Jahr 1,15 Millionen Euro, vor allem für Beratung und Schulung der beteiligten Kantinen.
Die größte Herausforderung für Michél Engling ist dabei, seine Küchencrew und seine Kundschaft auf mehr vegetarische und vegane Gerichte einzuschwören: "Wenn wir vegan kochen, dann muss das einfach das geilste Gericht am Tag sein, fertig! Ich selbst hab ja in den Nullerjahren gelernt, und damals war vegan eher außerirdisch. Deshalb nehmen wir die Workshops der 'Kantine Zukunft' gern in Anspruch."