Jährlich werden weltweit drei- bis viertausend Tonnen Gold gefördert, oft unter schlimmen sozialen und ökologischen Bedingungen. Doch es gibt gute Alternativen, an die edlen Rohstoffe zu kommen. Bergen sie gar eine Chance, die Schmuckbranche zu revolutionieren?
Zwei Pioniere aus Deutschland, Jan Spille und Florian Harkort, kämpfen für einen menschlichen und umweltgerechten Goldbergbau – auch tief im Dschungel Kolumbiens. "Fair gehandelte Rohstoffe schaffen bessere Lebensbedingungen in den Ursprungsländern und ein gutes Gewissen bei den Kunden." Florian Harkort ist der erste deutsche Händler für Gold aus fairem Bergbau und Handel. "Unser Ziel ist es, den weltweiten Klein-Bergbau auf fair und ökologisch umzustellen." Was können sie auf ihrer Reise nach Kolumbien bewirken?
"Ich bin fest davon überzeugt, dass wir kein Gold mehr aus der Erde holen müssen", sagt die Berliner Schmuckdesignerin Guya Merkle. "Wir haben genug Gold im Umlauf." In Afrika zum Beispiel: Millionen von Secondhand-Handys und -Tablets landen dort auf Müllhalden und werden verbrannt – und dabei ihre wertvollen Bestandteile gleich mit, darunter kleine Mengen an Gold. Deshalb holt die 32-Jährige den Elektroschrott containerweise zurück nach Europa. Ihr Ziel, so viel recyceltes Gold wie möglich daraus zu gewinnen. Auch in Deutschland liegt viel Gold herum: geschätzt 120 Millionen alte Handys in unseren Schubladen. Für Guya Merkle stecken darin drei bis vier Tonnen reines Gold.
Auf Edelsteine und Kristalle haben sich die beiden österreichischen Zwillingsbrüder Hannes und Gerhard Hofer spezialisiert. Sie klettern tagelang durchs österreichische Hochgebirge und wagen sich auch in unerforschte Höhlen vor, um Edelsteine und Kristalle aus dem Berg zu schlagen – in umweltverträglichen Mengen. Denn die Auflagen für Kristallsammler sind dort an strenge Kriterien geknüpft.
"Gold und Glitzer" sind ein gutes Gewissen wert.