Eine große Erleichterung für viele Stadtbewohner bringen sogenannte Querriegel. Das sind Neubauten, die Lücken zwischen Häuserzeilen schließen, damit so der Lärm abgehalten wird.
"An den Hauptverkehrsstraßen kann keiner richtig schlafen oder das Fenster auf Kipp stellen", sagt Akustik-Experte Christian Popp vom LÄRMKONTOR in Hamburg. Die Grenzwerte von 65 Dezibel am Tag und 55 Dezibel in der Nacht werden permanent überschritten. Das macht Stress und auf Dauer krank. Wie eine Lösung aussehen kann, zeigt Christian Popp an einer achtspurigen Straße mitten in Hamburg. Hier schirmt ein moderner Wohnblock alte Siedlungshäuser ab. Die Bewohner hören vom Straßenlärm kaum etwas, stattdessen das Zwitschern der Vögel. Der neu entstandene Innenhof ist ein kleines Naturparadies.
Lärm reduzieren, darum geht es auch dem Start-up recalm. Marc von Elling und Lukas Henkel arbeiten mit Antischall speziell für Fahrerkabinen von Baggern. Bisher hat der Fahrer acht Stunden täglich das Dröhnen und Wummern der Maschinen auf dem Ohr. "Langfristig war die Hör-Schädigung garantiert", sagen die Entwickler. Mit dem neuen Hightech-System werden die tiefen Frequenzen gemindert. Das Resultat: 50 Prozent weniger Krach.
Überhaupt keinen Krach machen Eulen. Sie fliegen so leise, dass sie nicht zu hören sind. Die Kunst des geräuschlosen Fliegens beobachtet Prof. Jan Werner Delfs vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik (DLR) in Braunschweig. Gemeinsam mit seiner Kollegin Michaela Herr erforscht der Akustik-Experte und Aerodynamiker die Möglichkeiten, auch Flugzeuge leiser fliegen zu lassen. "Offenbar sind die speziell geformten Federn der Eule und der Flaum auf der Unterseite der Flügel ausschlaggebend für den lautlosen Flug", sagt er. Im Windkanal experimentieren die Forscher mit Bürsten, die an die Flügelkanten angeklebt werden und so den Fluglärm mindern sollen.
Das dominante Geräusch im idyllischen Mittelrheintal kommt von Güterzügen. Bis zu 600 Züge donnern innerhalb von 24 Stunden beidseits über die Schienen. "Ein Höllenlärm!", sagt Frank Groß, Gründer des Bürgernetzwerks "Pro Rheintal". Zwar wurde in den vergangenen Jahren bei vielen Waggons die sogenannte Flüsterbremse eingebaut, die den Lärm auf der Schiene reduziert. Doch das reicht den Anwohnern nicht. Sie fordern weitere Anstrengungen. Wie die aussehen können, zeigt die Schweiz. Hier werden schon Bremsen getestet, die noch weniger Lärm machen.
"plan b" besucht kluge Köpfe, die unsere Umwelt leiser machen wollen.