In Dänemark erforscht eine Crew der Technischen Universität Silkeborg Ost-Atlantische Blauflossenthunfische. Dass das Team hier überhaupt wieder Thunfische erforschen kann, ist eine Sensation. Denn ab Mitte der 1960er Jahre brach plötzlich der Bestand ein – Überfischung! In den 90er Jahren war der Ost-Atlantische Blauflossenthunfisch fast ausgestorben. Erst Anfang der 2000er Jahre wurde ein Rettungsplan für die Art erstellt. Strenge Fangquoten und eine strikte Bekämpfung der illegalen Fischerei brachten in letzter Minute die Rettung.
Hier in der Nordsee frisst sich der der große Raubfisch mit Makrelen und Heringen voll, bevor er wieder Tausende Kilometer in seine Laichgebiete ins Mittelmeer wandert. Das Team um Professor Kim Aarestrup befestigt an ausgewachsenen Thunfischen Akustik- und Satellitensender. Mit den Sendern findet die Forschungscrew die Wanderrouten und Laichplätze. So sammelt das wissenschaftliche Team wertvolles Wissen und trägt dazu bei, dass sich bedrohte Thunfisch-Populationen wieder erholen und stabilisieren können.
Fischer Gérad Carrodano kümmert sich vor der malerischen Küste Südfrankreichs um die kleinen Fische. Er sammelt in Spezial-Fallen winzige Fisch-Larven ein. Gérad Carrodano bringt die Larven zur Fisch-Aufzuchtstation nach Marseille. Hier wachsen sie geschützt auf, bis die Kleinfische groß genug sind, um wieder ausgewildert zu werden.
Der größte Teil des Fischnachwuchses würde normalerweise die nächsten Tage nicht überleben, denn die bebauten Küstenstreifen bieten ihnen kaum noch Schutz. Deshalb hat die Firma Ecócean spezielle Vorrichtungen entwickelt. Kästen aus Metall oder Holz, gefüllt mit Austernschalen, sollen den Fischen Nahrung und Versteckmöglichkeiten bieten. Die Konstruktion der Biologen gibt es mittlerweile in 56 Häfen von 16 Ländern. Einst wilde Küstenabschnitte wurden geopfert für Industrie und Tourismus. 20 Prozent der Côte d’Azur sind zugebaut und für die Natur verloren gegangen.
Im Watt auf Sylt wird der Mensch durch Schutzzonen von der Natur ferngehalten. Denn das deutsche Wattenmeer ist ein einzigartiger und fragiler Lebensraum. Gegen die Einschleppung gebietsfremder Arten durch den Menschen hilft allerdings das Einrichten von Schutzgebieten nicht. Im letzten Jahrhundert haben sich hier 100 invasive Arten angesiedelt. Jedes Jahr kommen 1 – 2 neue dazu. Eingeschleppt meist durch Handelsschiffe und durch Organismen für Aquakulturen.
Das beste Beispiel dafür ist die Pazifische Auster. Inzwischen breitet sie sich massenhaft aus, weil die Nordsee durch den Klimawandel wärmer geworden ist. Meeresökologe Christian Buschbaum vom Alfred-Wegener-Institut erforscht die neuen Arten im Watt. Er kann nicht ausschließen, dass auf den Schalen der alljährlich in das Sylter Watt importierten Jungaustern auch mal Parasiten oder Krankheitskeime sitzen, die dem Wattenmeer schaden. Sein Fazit: Wir spielen hier ökologisches Roulette.