Für "plan b" gehen die "Hosts" Antonia Lilly Schanze und Refiye Ellek auf die Suche nach den Müll-Visionärinnen und Visionären. Deren Ziel: ressourcenbewusster leben und weniger Abfall verursachen.
Marc Engelmann aus Hamburg ist so einer, der viele Ideen hat, manchmal sogar in seinem Abfallkeller. Der 31-Jährige war gerade dabei, die Kartons seiner letzten Onlinebestellung zu entsorgen. Der Müllcontainer war randvoll, und Marc ärgerte sich sehr darüber. Ihm fiel auf, nicht der Container ist das Problem, sondern das Verpackungssystem an sich. Mit seinem Start-up will er den Verpackungsmüll im Onlinehandel senken. Das Konzept – eigentlich ganz simpel, aber mit riesigem Potenzial: Bestellungen werden nicht mehr mit Pappkartons verschickt, sondern in einer Mehrwegtasche.
Nachhaltigkeit ist oft mit Verzicht verbunden, und daran scheitern viele Ideen. Wenn man unterwegs ist, greift man schnell zum Coffee to go. Denn die wenigsten haben dann eine Thermotasse dabei. Deswegen entwickeln die beiden Freundinnen Sarah Schulte (26) und Lara Wagemann (24) aus Münster einen neuartigen essbaren Einwegbecher als Alternative. Denn Lara findet: "Wenn wir Produkte erschaffen, die gut in den Lebensalltag integriert werden können, kann man viel leichter Nachhaltigkeit erzielen."
Mit Mehrwegverpackungen oder essbaren Kaffeebechern können wir unsere Müllberge reduzieren. Wenn wir aber das Müllproblem an der Wurzel anpacken wollen, brauchen wir einen nachhaltigen Kreislauf für Kunststoff. Genau das hat der Biochemiker Dr. Christian Sonnendecker aus Leipzig vor. In seiner Forschung ist der 37-Jährige auf biologisches Gold gestoßen: Mit einem Enzym kann er PET-Plastik auf natürlichem Wege zerlegen. Und damit will er nun unser Recycling revolutionieren.