Zum Buß- und Bettag wird die Arbeit des evangelischen Pfarrers und Koordinators der Notfallseelsorge Bonn/Rhein-Sieg, Albrecht Roebke im Einsatzgebiet beobachtet.
Die Schöpfung bewahren
"Vor allem die Plötzlichkeit dieses Ereignisses hat bei vielen das Vertrauen in diese Welt zerstört. Dann haben viele alles verloren, auch jedes Erinnerungsstück, das reißt einem den Boden unter den Füßen weg", so Albrecht Roebke, der seit mehr als acht Jahren Menschen durch Krisensituationen begleitet.
Der heutige Buß- und Bettag bietet jedem die Gelegenheit, selbstkritisch auf die große Problematik der Bewahrung der Schöpfung zu blicken und zu fragen, was ist wichtig, was zählt?
Über die Umweltzerstörung nachdenken
Die Ereignisse im Juli haben viele schockiert und eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Auch diesen Menschen stehen die Seelsorger beiseite. "Rettungskräfte und Helfer gehen seit Wochen bis an ihre Belastungsgrenze", so Albrecht Roebke. "Sie haben schreckliche Dinge gesehen, die man sonst nur aus Kriegsgebieten kennt."
Mehr als 180 Menschen verloren bei dem Jahrhunderthochwasser alleine in Deutschland ihr Leben, Dutzende werden noch immer vermisst. Die Flut riss alles mit, zerstörte binnen Stunden ganze Landstriche und vernichtete Existenzen. Die Sachschäden belaufen sich in Milliardenhöhe. Allein der Wiederaufbau wird Jahre dauern. Und Expert*innen warnen vor einer Häufung extremer Wetterereignisse. Der Buß- und Bettag ist ein Tag zum Nachdenken über individuelle und gesellschaftliche Irrtümer, auch über unsere Umweltzerstörung.
Die Welt wieder in Ordnung bringen, das werden die Seelsorger*innen nicht schaffen, aber durch Zuhören, die Seele der Betroffenen entlasten, das gelingt ihnen immer wieder.