"Leben ist mehr!" begleitet Rita Ebel am Reformationstag, denn Beharrlichkeit, Mut und die Bereitschaft, den ersten Schritt zu machen, sind Qualitäten, die gesellschaftliche Verbesserungen anschieben.
Quietschbunte Hingucker
Seit 2019 baut die 65-jährige Hanauerin Rita Ebel inzwischen Rollstuhlrampen aus gespendeten Legosteinen. Sie sind quietschbunt, ein echter Hingucker, aber vor allem essenziell für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Barrierefreiheit spielt in allen Bereichen des Lebens eine Rolle. "Es fängt schon damit an, dass jemand ohne fremde Hilfe oft nicht in ein Geschäft, Café oder in die Kirche kommt", so Ebel.
Rita Ebel weiß, was es heißt, im Alltag auf Barrieren zu stoßen. 1994 verunglückte sie mit dem Auto und ist seitdem querschnittsgelähmt. Deswegen kennt sie das Problem, das viele Gehbehinderte haben: Schon relativ kleine Absätze können zu Hindernissen werden, die ohne Hilfe nicht überwunden werden können.
Doch Rita Ebel ist niemand, der sich von einem Schicksalsschlag entmutigen lässt. Sie macht das Beste aus ihrer Situation, auch für andere.
Nachdenken über Barrierefreiheit
Ebel hat die Bauanleitung perfektioniert und in neun Sprachen übersetzen lassen. Mehr als achthundertmal hat sie sie in die ganze Welt verschickt. Für Rita Ebel und ihre Unterstützerinnen und Unterstützer steht fest: "Wir werden so lange Rampen bauen, wie wir Steine aus der Bevölkerung gespendet bekommen. Und der schöne Nebeneffekt ist, dass wir Menschen, die sich bisher keine Gedanken über Barrierefreiheit gemacht haben, durch unsere bunten, fröhlichen Hingucker für das Thema sensibilisieren. Nach dem Motto 'Ach, diese Stufe ist mir bisher nie aufgefallen'."
"Leben ist mehr!" begleitet Rita Ebel bei ihrem Engagement. Was sagen die Unterstützerinnen und Unterstützer? Wie kommen die Rampen an? Der Film zeigt, was eine Frau mit dem Bau von Rampen inzwischen schon alles bewegen konnte.