Armutsgefährdet waren demnach im Jahr 2022 knapp 2,2 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Ein Missstand, der sich sofort ändern sollte. "Leben ist mehr!" begleitet am Buß- und Bettag von Armut betroffene Familien mit ihren Kindern.
Die Not vergessen lassen
Seit 1995 versucht die "Arche e.V.", Orte und Angebote zu schaffen, in denen betroffene Kinder ihre Not zumindest für ein paar Stunden vergessen können.
Ein kostenloses Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung sowie Sport- und Freizeitangebote werden an mittlerweile über 30 Standorten in Deutschland angeboten. Besonders wichtig ist der Arche, eine Beziehung zu den Kindern aufzubauen, sie stark zu machen und ihnen Perspektiven aufzuzeigen.
Steigende Lebensmittel- und Energiekosten bringen immer mehr Familien in finanzielle Notlagen, und "es trifft leider immer die Kinder, und das erschreckt mich unglaublich", sagt der Gründer des "Arche e.V.", Bernd Siggelkow.
Recht auf bessere Chancen
Wolfgang Büscher ist langjähriger Pressesprecher des evangelischen Hilfswerks "Die Arche e.V.". Für ihn ist jedes Kind kostbar und darf nicht verloren gehen. Deswegen lässt er keine Möglichkeit aus, auf die Nöte von Kindern in Armut hinzuweisen. Jedes Kind hat seiner Meinung nach ein Recht auf seine Chancen. "Die Eltern verlieren die Perspektive, wenn sie langfristig wenig Geld haben. Und diese mangelnde Perspektive, die können sie auch an ihre Kinder weitergeben. Und diese Kinder lernen eigentlich schon das Verlieren."
Der Buß- und Bettag ist ein Tag der Umkehr, der Neuorientierung – und dient auch dem Nachdenken über gesellschaftliche Fehlentwicklungen. "Die Kinder sind die Leidtragenden, sie können nichts für ihre Situation, und wir müssen alles dafür geben, dass es ihnen besser geht", so Pastor Bernd Siggelkow.
Dass Kinder unter Perspektivlosigkeit und Armut leiden, ist für die Macher der "Arche" ein gesellschaftlicher Missstand, den sie unbedingt ändern wollen.
"Leben ist mehr!" zeigt die Not in den Familien, aber auch, welche Hilfsangebote den Kindern neue Wege ermöglichen.