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Erinnern statt vergessen - Das Projekt Stolpersteine

von Nathalie Suthor

Der Buß- und Bettag steht für die Wichtigkeit, Geschehnisse zu überdenken und seine Haltung neu auszurichten. An diesem Tag sollten wir innehalten und nachdenken, was besser zu machen ist.

Videolänge:
13 min
Datum:
20.11.2024
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 20.11.2029

Die Auseinandersetzung mit den Folgen des Holocaust und den Schrecken der NS-Zeit ist für die evangelische Kirche nicht nur an diesem Tag wichtig, sondern ein permanenter Prozess.

Seit über 30 Jahren erinnert Performance-Künstler Gunter Demnig mit seinem Projekt Stolpersteine an die Opfer des NS-Regimes. Inzwischen hat sich ein Netzwerk von entschlossenen Stolpersteinpaten und Initiatoren gebildet. "Leben ist mehr!" hat Gunter Demnig bei Stolpersteinverlegungen in Berlin begleitet. Welche Bedeutung haben die Steine für die Nachfahren? Worum geht es Gunter Demnig?

Diese Erinnerungsarbeit ist bedeutender denn je. In Deutschland hat sich eine politische Bewegung etabliert, deren Mitglieder sich zum Teil offen rechtsradikal, nationalistisch, behinderten- und fremdenfeindlich äußern. Jüdische Mitbürger fühlen sich seit dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel in Deutschland bedrängt und nicht mehr sicher. Umso wichtiger ist es, die Erinnerung an die Verfolgung von Minderheiten, Andersgläubigen und Andersdenkenden während der Zeit des Hitlerfaschismus aufrechtzuerhalten.

Über 100.000 Stolpersteine wurden bis jetzt verlegt. Pfarrerin Andrea Köppen (61) koordiniert das Projekt Stolpersteine im evangelischen Kirchenkreis Berlin-Steglitz: "Der Buß- und Bettag ist ein Tag der Umkehr, der heilsamen Neuausrichtung. Versagen und Schuld, Versäumnisse und Fehlentscheidungen können im Gebet vor Gott gebracht werden. Wörtlich heißt Buße: nachdenken. Wie der Buß- und Bettag Erinnerung und Mahnung zugleich ist, erinnern die Stolpersteine an vergangenes Unrecht und mahnen für die Zukunft."

Auch in ihrem Stadtteil wird Demnig einen Stolperstein verlegen. Wie groß das Netzwerk rund um die Stolpersteine inzwischen ist, beweist die Geschichtsstudentin Marie Graser (22). Sie organisiert im Nachbarbezirk Tempelhof-Schöneberg das Putzen der Steine. "Ich habe mich irgendwann damit beschäftigt, wie viele Jüdinnen und Juden in meinem Stadtteil gelebt haben, seitdem ist mir klar geworden, wie wichtig Stolpersteine sind."

"Leben ist mehr!" begleitet den 76-jährigen Gunter Demnig in seinem Atelier im hessischen Elbenrod sowie bei den Verlegungen der Stolpersteine in Berlin und trifft dort Ehrenamtliche, die mit den Stolpersteinen verbunden sind – wie Pfarrerin Andrea Köppen und die junge Stolpersteinputzerin Marie Graser und Angehörige.

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