Die Idee zur Gründung einer inklusiven Band hatte Punkmusiker Kai Boysen, der Ende der 1980er als Heilerzieher in der Station 17 der Hamburger Stiftung Altersdorf arbeitet. Menschen mit und ohne Behinderung machen zusammen Musik – damals ein fast schon revolutionärer Gedanke. Doch von Beginn an wollte "Station 17" keinen "Behinderten-Bonus", sondern einfach Musik machen.
Einfach Musik machen
Zwölf offizielle Alben erschienen seither. Aus einem kreativen Projekt, das Musiker mit und ohne Behinderung miteinander verbindet, entwickelte sich eine international bedeutende Formation im Bereich des experimentellen Indie-Rock.
Auf der langen und bewegten Reise spielte das Kollektiv über 800 Konzerte in vielen europäischen Ländern; es gab musikalische Projekte mit Künstlern wie Fettes Brot, DJ Koze oder den Toten Hosen.
Behinderung spielt keine Rolle
Von der alten Besetzung ist heute niemand mehr dabei. Wer die Band verfolgt, weiß: Das einzig Beständige an ihr ist der Wandel. Von den acht Bandmitgliedern ist Sebastian Stuber am längsten Teil der Band "Station 17". Er singt, spielt begnadet Synthesizer, hat das absolute Gehör und ist blind.
Im Proberaum oder auf der Bühne spielt die Frage, welches Bandmitglied eine Behinderung hat, schlicht keine Rolle mehr. "Als ich mir alte Songs raufschaffen musste, hat Sebi mir definitiv geholfen, weil er das wesentlich schneller raushört als ich", sagt Hauke Röh, Bassist der Band, über seinen Bandkollegen.
Der Film von Autorin Heike Ebling begleitet die außergewöhnliche Band beim Proben neuer Songs im "Bandcamp" und beim Konzert in der Hamburger "Fabrik" am 9. September 2021.