Deutschlandweit bekannt wurde die 26-jährige Münchnerin mit dem Kinofilm "Die Goldfische". Bei einem Gast-Engagement in der COMÖDIE Dresden spielt sie eine junge Frau mit Downsyndrom.
Ein Traum seit der Kindheit
Schon als Kind wollte Luisa Wöllisch Schauspielerin werden. Niemals hätte sie geglaubt, dass dieser Traum tatsächlich wahr wird. In der Schule sammelte sie erste Bühnenerfahrungen in Musicals und Theateraufführungen. Nach der Schule arbeitete sie in einem Café, doch glücklich machte sie diese Arbeit nicht.
Ein Casting der Freien Bühne München brachte die Wende: Luisa Wöllisch setzte sich unter zahlreichen Bewerberinnen und Bewerbern durch und erhielt den begehrten Platz: Als Erste konnte Luisa Wöllisch eine dreijährige Qualifizierung zur Schauspielerin absolvieren, unterstützt von der Arbeitsagentur. Dazu gehörte Schauspielunterricht in Theorie und Praxis sowie Improvisation, Sprechen, Tanz, Gesang und kreatives Schreiben. Entwickelt wurde das Programm von der Journalistin Angelica Fell, die selbst einen Sohn mit Trisomie 21 hat.
Harte Arbeit und kosequente Förderung
Seit Oktober 2020 lebt Luisa Wöllisch in München, eine Autostunde von ihrem Elternhaus entfernt. Ihren Alltag organisiert sie selbstständig. Auch beruflich hat sie inzwischen einiges erreicht. Sie gehört zum Ensemble der renommierten Münchner Kammerspiele und spielt bis heute im inklusiven Team der Freien Bühne München mit. Sie stand bereits als Frank Wedekinds "Lulu" auf der Bühne, spielte in "Hamlet" mit sowie in dem Rockmusical "Bed of Roses". Zudem hatte sie zahlreiche Auftritte in Fernsehserien sowie in einigen Kinofilmen. 2021 erhielt sie den Kulturpreis Bayern, der jährlich für herausragende Leistungen in Kunst und Wissenschaft verliehen wird.
Dieses Glück ist hart erarbeitet und nur durch konsequente Förderung und Initiative ihrer Eltern und der Mentorin Angelica Fell möglich gewesen. Luisa weiß, dass sie anders ist als andere. Sie weiß aber auch, dass dies keine Schwäche sein muss. "Was ich gar nicht mag, sind Produktionen, wo man als 'Downie' abgestempelt wird", sagt sie in einem Interview. "Vor allem beim Film und im Fernsehen ist das so. Da wünsche ich mir mehr Inklusion, mehr kreative Rollen."